Reise des ÖMV nach Montesilvano

Dienstag, 25. 08. 

Apulien,der Sporn von Italien
Vieste liegt im Gargano Nationalpark (Parco nazionale del Gargano), der die Tremiti-Inseln (mit ihrer Vielzahl von Höhlen) und die Forestra Umbra, einem großem Waldgebiet, umfasst. Die Wälder sind seit 1977 geschützt. In Gargano-Nationalpark gibt es viele seltene Tier- und Pflanzenarten, zum Beispiel einige geschützte Specht- und Rehspezies. Das Gebiet ist äußerst reich an Blumen; unter anderem gibt es hier mit 56 verschiedenen Orchideenarten die höchste Artenzahl dieser Pflanzenfamilie in ganz Europa. Charakteristisch für den Park sind vor allem aber ausgedehnte Feuchtgebiete, zum Beispiel die Lagunen in Lesina und Varano. Diese Wasserstellen sind unter anderem überlebenswichtig für Amphibien, Reptilien und Zugvögel.

Die Stadt Vieste gehört zu der Region Puglia (Apulien), in der Provinz Foggia und Bürgermeister der Stadt Vieste ist Signora Ersilia Nobile. Sie hat uns ins Rathaus eingeladen

Empfang im Rathaus von Vieste
In Vieste sind außerdem einige sehr schöne Gebäude zu sehen. In der Via Duomo zum Beispiel befindet sich die Kathedrale von Vieste, von den Normannen im apulisch-romanischen Stil erbaut. Hier befanden sich davor die Ruinen eines alten Vesta-Tempels. Die Kirche besteht aus einem Hauptschiff und zwei Seitenschiffen, außerdem gehört noch ein interessant geformter Turm dazu: er hat die Form eines Kardinalshutes. Der heutige Turm stammt aus dem Jahr 1800, da der alte Turm in sich zusammengebrochen war. Am höchsten Punkt der Stadt, der Piazza Castello, liegt eine eindrucksvolle Burg, die einst von Friedrich II erbaut wurde. Sie hat eine Dreiecksform und eine Bastion an jedem ihrer Eckpunkte. Heute wird sie vom Militär genutzt und ist leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

Historische Stätten und Museen
Die frühchristlichen Begräbnisstätten La Salata aus dem 4. bis 6. Jh. befinden sich etwa 9 km außerhalb der Stadt. Man kann die Stätte nur mit einer Führung besuchen. Das Cianca Amara ist ein Felsen in der Via Cimaglia. Dies ist ein grauenvoller Ort: Hier wurden im 16. Jh. Tausende Einwohner von den Türken geköpft, nachdem diese Vieste eingenommen hatten. Das Museo Civico stellt archäologische Funde aus, die aus vorrömischer Zeit stammen. Auch das Museo Malacologico ist höchst interessant: In vier verschiedenen Räumen werden Fossilien und Mollusken mit den unterschiedlichsten Formen und Farben ausgestellt.

Foggia
Nur etwa 100 km von Vieste entfernt befindet sich die Hauptstadt der Provinz, Foggia. Sie liegt in Tavoliere-Ebene, die auch „Getreidespeicher von Italien“ genannt wird. Der Name „Foggia“ kommt von dem lateinischen Wort „fovea“, das übersetzt „Grube“ bedeutet –Ursprung sind die Gruben, in denen einst das Getreide gelagert wurde.
Foggia ist eine moderne Stadt , die nach verheerenden Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg neu erbaut wurde.

Obwohl das Gebiet schon seit sehr frühen Zeiten besiedelt war, wurde die Stadt Foggia erst im Jahr 1000 urkundlich erwähnt. Bekannte Sehenswürdigkeiten schließen unter anderem die Kathedrale Santa Maria de Fovea, die der Schutzheiligen Madonna dei Sette Veli (Madonna der Sieben Schleier) gewidmet ist, die Chiesa delle Croci (Kreuzkirche) und den archäologischen Park Passo di Corvo ein. Der Palast Palazzo Dogana ist ebenfalls ein bedeutendes Denkmal der Stadt; die UNESCO verlieh ihm 2013 aufgrund seiner bedeutenden Rolle im kulturellen Austausch einen Friedenstitel.

Kaiser Friedrich II von Hohenstaufen erhob Foggia zu seiner Residenz und ließ 1223 einen Palast erbauen.das bedeutendste Bauwerk der Stadt ist die im 12.Jh.erbaute romanisch –apulische Kathedrale, die 1732 nach einem Erdbeben neu erbaut wurde.Bei dem Erdbeben gingen die im Dom beigesetzten Urne von Friedrich II und Karl von Anjou verloren.

Foggia ist die Geburtsstadt des Komponisten Umberto Giordano( 1867-1948) In einem kleinen Museum kann man sein Klavier und das Originalmanuskript seiner Oper „Andre Chenier“ sehen .

Im Zweiten punischen Krieg wurde Foggia (damals Herdonia) von römischer und karthagischer Seite bei der ersten und Zweiten Schlacht von Herdonia umkämpft. Es war später Teil des römischen Reichs.1222 verlegte Kaiser Friedrich II. seine Residenz von Palermo nach Foggia.

Am 20. März 1731wurde die Altstadt von einem Erdbeben weitgehend zerstört, es gab etwa 2000 Tote. Die Kathedrale Santa Maria Icona Vetere ist teilweise in der Folgezeit im Stil des Barock neu errichtet worden.

Foggia ist Partnerstadt von Göppingen; denn im Mittelalter befand sich hier die Lieblingsresidenz von Kaiser Friedrich II., der sich dort häufig aufhielt.

In Foggia ist meine Gattin aufgewachsen, da ihr Vater mit der Familie von dort für ganz Süditalien als Direktor für Süditalien eingesetzt war.

Leider konnten wir Foggia und die nahe gelegene von Kaiser Friedrich II. vermutlich über einer normannischen Anlage erbaute Burg von Lucera nicht besuchen, da dies eine weiteren Tag in Anspruch genommen hätte.

Besuch der Meeresgrotten von Vieste – Unser besonderes maritimes Erlebnis
Nach dem Mittagessen im Restaurant „Box 19“, wo allerlei Meeresgetier angebooten wurde, machten wir dann unsere Fahrt durch die Grotten.

Diese Fahrt sollte bei dieser Reise unsere Ausfahrt auf See werden, da die für den 24. 08. vorgesehene Ausfahrt im Bereich Ortona mit einem Fischereiboot abgesagt wurde, weil in dieser Zeit die Aufzucht der Fische gesetzlich Vorrang hatte und für eine Verlegung in einen anderen Bereich terminlich keine Boote zur Verfügung standen. Doch die fast vierstündige Grottenfahrt war eine großartige und einmalige Alternative

Rund zwei Dutzend Meeresgrotten, die den Vergleich mit der berühmten Grotta Azzurra bei Capri nicht scheuen müssen, können von Vieste aus tagtäglich auf Bootstouren unterschiedlicher Dauer erkundet werden. Sie tragen Namen wie „Grotte der kleinen Glocke“ (Grotta della Campana Piccola), „Grotte der Tomaten“ (Grotta dei Pomodori) oder „Warme Grotte“ (Grotta Calda), Glockengrotte, Grotte der Sirenen, die Grotte des Neuen Hafens,die Taubengrotte – um nur einige zu nennen – und sind durch Erosion, Wind und Wasser geprägt.

Die Bootsfahrt war ein wunderbares Erlebnis , doch nach einer Rast an einem felsigen Strand mussten wir leider diese durchaus abenteuerliche Fahrt abschließen und zum Hafen zurückfahren. Dort wartete bereits unser Bus, der uns nach Montesilvano zurückbrachte. Es war ein besonderer Tag.

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