Der Säbel des Admiral Wilhelm von Tegetthoff Eine wunderbare Fügung des Geschickes ermöglichte es, dass der Säbel von Admiral Tegetthoff wieder aufgefunden wurde und als wertvolle Zeugnis österreichischer Marinegeschichte aus der Seeschlacht bei Lissa vor 150 Jahre von den Taten des Österreichischen Seehelden berichtet. |
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Unser italienischer Marinekamerad Dr. Giorgio Martini aus Trient, Präsident der A.N.M.I.-Gruppe "Umberto Morelli" aus Trento, Fregattenkapitän in der italienischen Marine und bewährter Freund von Prof. Dieter Winkler und mir - sowie allgemein des ÖMV -, hat mir die folgende Geschichte für unsere Zeitschrift "DIE FLAGGE" gegeben:
"Während ich meinen Militärdienst in der Marine bei der Basis von La Spezia leistete, hörte ich des öfteren über den Säbel des Admirals von Tegetthoff erzählen, um den sich eine fast sagenumwobene Geschichte rankte. Genauer gesagt, erzählte man, dass der Säbel aus dem Marinemuseum in Triest in den ersten Novembertagen des Jahres 1918, beim Einmarsch der italienischen Truppen in die Stadt entwendet worden sei. Man sprach von einem höheren Offizier, der den Säbel geerbt haben sollte. Als ich mich vor einigen Jahren gemeinsam mit Freunden der ANMI aus Montesilvano, mit je- nen des ÖMV und mit kroatischen Kameraden auf der Insel Lissa befand, dachte ich an das Denkmal des Löwen von Lissa und daran, was mit dem Säbel eigentlich geschehen war. Ich war immer davon überzeugt, dass es ungerecht war, das den Gefallenen in der Schlacht von Lissa gewidmete Denkmal nach den 1.Weltkrieg durch Italien von der kroatischen Insel zur Militärakademie von Livorno zu verbringen. Wieder nach Italien zurückgekehrt, unternahm ich eine lange Nachforschung, bei der es mir gelangt, den Besitzer des Säbels ausfindig zu machen. Es handelte sich um den bereits pensionierten Admiral Paolo Greco Tonegutti, der heute in Bardolino am Gardasee lebt. Ich setzte mich sofort mit ihm in Verbindung um einen Treffpunkt auszumachen. Er erklärte sich freundlicherweise bereit mich zu empfangen und ich war mehr als erstaunt, den wunderbaren Säbel in einwandfreiem Zustand in den Händen des Admirals bewundern zu können. Der Admiral erzählte dann, dass in der Nacht des 4. Novembers ein Schiff von Venedig in Richtung Triest abfuhr. An Bord befand sich sein Großvater Mariano Tonegutti, Chemiker der italienischen Marine und sein Assistent. Er hatte den Auftrag Edelmetall, das in den Laboratorien von Pula aufbewahrt worden war, nach Italien zu bringen. Am Morgen erreichte das Schiff Triest und legte neben der kaiserlichen Yacht "Aurora" an. Professor Tonegutti stieg an Bord der menschenleeren Yacht und nahm in der Offiziersmesse eine Kaffeetasse mit Untertasse, die das Wappen der k.u. k. Marine trugen, an sich. Sein Assistent verließ das Schiff am Hafen, nahm aus dem Glaskasten des Marinemuseums den berühmten Säbel (katalogisiert unter der Nummer 3) und schenkte ihn dann aus Angst vor Folgen Professor Mariano Tonegutti, also dem Großvater des Admirals. |
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Durch die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges komplizierte sich die Suche nach dem Verbleib des Säbels und der Admiral erzählte mir, dass er nach verschiedenen Wechselfällen wieder in den Besitz des Säbels gelangte. Ich habe alles daran gesetzt, damit der Säbel seinen Weg zurück nach Triest oder nach Wien finden könnte, aber vielfältige, bürokratische Komplikationen haben dies bisher verhindert. Nun, letztendlich wird der Säbel am 4. November, dem Tag der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Marineartillerie und der Feuerwehr, der Marineakademie von Livorno übergeben werden." Und Dr. Giorgio Martini beschließt seinen Bericht mit den Worten: "Ich bedauere es sehr, dass ein für die europäische -, insbesondere die österreichische Marine so wertvolles Kriegsrelikt noch nicht seinem ursprünglichen Besitzer im Zeichen wahrer Freundschaft und Versöhnung zurückgegeben wurde. Ich werde mich jedenfalls auch auf entsprechenden Ebenen besonders dafür einsetzen".
Diesen Gedanken möchte ich verstärken indem ich darauf hinweise, dass der ÖMV sich seit vielen Jahren immer mit Erfolg bemüht hat, seinen maritimen Freundeskreis auch im internationalen Umfeld zu erweitern. Wir werden uns auch künftig dafür einsetzen. Tradition und Völkerverständigung sowie Internationalität!
Jedes Jahr veranstaltet die IMC ein sog. Jugendsegellager, das alternierend von einem der Mitgliedsverbände verantwortlich veranstaltet wird. Der ÖMV hat derartige Segellager mit großem Erfolg 2004 in Split, 2012 in Gmunden und 2015 sowie heuer in Opatija (Kroatien) durchgeführt. Dabei wird wesentliches Augenmerk darauf gelegt, dass in der Jugend Verständnis zur Seefahrt entwickelt wird und kameradschaftliche Freundschaft entsteht. |
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Entscheidend wird ist sein, dass wir unsere österreichische Jugend dafür gewinnen können, dass sie erkennt, dass die Meere auch heute für uns Österreicher offen sind und sie auch stolz auf die maritimen Leistungen
Heute, am Marinegedenktag, denken wir an die Leistungen, welche die österreichischen Seeleute in Jahrhunderten erbracht, wobei wir in feierlicher Form aber auch der Seeleute aller Nationen gedenken. In diesem Zusammenhang gedenken wir heute besonders der Opfer der Seeschlacht bei Lissa, 1866 - die auf beiden Seiten entsprechend der damaligen politischen Lage für ihre Heimat das Leben eingesetzt haben und zum letzten Ankerplatz ausgelaufen sind. Für sie werden wir nachher der Donau Kränze übergeben und die hohe Militärgeistlichkeit wird sie ins Gebet einschließen. Völkerverständigung wird auch dadurch zum Ausdruck gebracht, dass mit uns auch italienische, ungarische, kroatische und bulgarische Kameraden eigene Kränze übergeben werden, bzw diese bereits am 20.Juli - dem Lissatag - beim internationalen Jugend-Segellager in Opatija getan haben. VIRIBUS UNITIS – sei unser Wahlspruch immerdar! Danksagung: Ich danke als Präsident des ÖMV dem Österreichischen Bundesheer, der GStbAbt - und heute besonders dem MilKdoW, den Melker Pionieren, der Heeres-Logistik Schule und der HBF für die verständnisvolle Unterstützung, die es uns erst ermöglichte, diesen Gedenktag in dieser Form durchzuführen. Dank sage ich auch der "Wasserpolizei", dem Hafen Wien der MA 45, sowie allen anderen Dienststellen, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben. Nicht zuletzt danke ich aber meinen Kameraden, die sich - wie immer - um die Durchführung der Veranstaltung verdient machen. Und ich grüße alle unsere Gäste, die zu uns gekommen sind und damit ihre Verbundenheit mit der der Geschichte der österreichischen Marine zeigen Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Prof. DI Karl Skrivanek, Oberst dhmtD aD Präsident ÖMV |
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Aus dieser Vitrine im Marinemuseum von Triest wurde 1918 der Säbel von Admiral Tegetthoff entnommen. |
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