Gedenken des ÖMV am Denkmal in Hamburg Altona zum 150 Jahrestag des Seegefechts bei HELGOLAND am 9.Mai 1864.

Zum wiederholten Male ist es dem Repräsentanten des ÖMV für Hamburg und Schleswig -Holstein, Herrn Rudolf Henke gelungen, der Gedenkfeier mit Kranzniederlegung einen ehrwürdigen Rahmen zu verleihen. Ganz besonders haben wir uns über die rege Teilnahme gefreut. Neben unseren geschätzten Freund und Kameraden, Präsident des ÖMV, Oberst aD DI Prof. Karl Skrivanek, kamen unter anderem Dr. Hans Fabian Kruse Honorarkonsul der Republik Österreich, der Leitende kath. Militärdekan Monsignore R. Schadt, der Kommandeur des Landeskommando Hamburg, Kapitän zur See S. Schneider, von der Führungsakademie der Bundeswehr, Kapitän zur See Strauss und in Vertretung des österreichischen Verteidigungsattaché Bgdr Mag.Michael Derman, Oberstleutnant Klaus Prader, der derzeit an der Führungsakademie der Bundeswehr ist.Ihnen wurde das Crest des ÖMV überreicht.

Am Denkmal wurden Kränze des ÖMV und vom Österreichischen Bundesheer durch den ÖMV -Präsident und dem Repräsentanten des österreichischen Verteidigungsattaché niedergelegt und Oberst Skrivanek verlas eine Grußbotschaft vom Urenkel von Kaiser Franz Josef 1 , Erzherzog Mag.Markus Salvator Habsburg -Lothringen, Vizepräsident des ÖMV. Monsignore Schadt gedachte in einer Andacht der im Seegefecht gefallenen und im Spital verstorbenen Seeleute, wobei er den Psalm 23 in von ihm umgeschriebener –als Seemannspsalm -betete. Mit diesem besonderen Gebet schließe ich den Bericht vom Gedenken am Denkmal.

Seemannspsalm ( nach Psalm 23)
Der HERR ist mein Lotse; ich werde nicht stranden.
Er gibt mir Licht quer über dunkle Wasser hinweg.
Er steuert mich durch tiefe Kanäle.
Er führt mein Logbuch.
Er leitet mich durch den Stern der Heiligkeit.
Um Seines Namens willen.
Und ob ich schon segelte mitten in den Gewittern und Stürmen
des Lebens,
habe ich keine Angst , denn Du bist bei mir.
Der Kompass Deines Wortes lässt mich stark werden.
Du bereitest für mich einen Hafen
in der Heimat der Ewigkeit.
Du salbest die Wellen mit Öl ,
mein Schiff wird ruhig fahren.
Ganz bestimmt wird das Licht der Sonne mir folgen
auf der Reise , die ich antrete,
und ich werde ausruhen im Hafen meines Gottes für immer.

Anschließend fuhren wir ins Internationale Maritime Museum, wo uns der Eigentümer und Vorstandsvorsitzende Herr Prof. Peter Tamm bereits erwartete und sich erneut als exzellenter und sehr großzügiger Gastgeber erwies. In diesem Jahr wurde Herrn Prof. Tamm eine besondere Ehre zu Teil. Oberst aD DI Prof. Karl Skrivanek verlieh ihm das Goldene Marinekreuz "VIRIBUS UNITIS" mit Stern. Die Freude war ihm ins Gesicht geschrieben. Zusammen mit Frau Shukko Gottschalk und dem Historiker Prof. Dr. H. Grieser erlebten wir einen szenischen Vortrag über das Geschehen vom Mai 1864, beide in Verkleidung der k.u.k. Zeit. Frau Gottschalk wurde für Ihren oftmaligen Einsatz bei diesem Gedenken mit dem Marinekreuz des ÖMV VIRIBUS UNITIS in Silber an der Damenmasche ausgezeichnet und Herr Univ.Prof. Dr.Helmut Grieser erhielt das Marinekreuz VIRIBUS UNITIS in Silber mit Stern . Anschließend wurden wir durch Herrn Herrmanns, Mitglied des Vorstandes, durch das Museum geführt. Es war eine eindrucksvolle Veranstaltung und wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit allen Beteiligten.

Regine Henke, Hamburg

Am 11.05.2014 erschien in Hamburg folgende

Pressemitteilung

Hamburger Abendblatt vom 11.05.2014

Österreicher ehren Peter Tamm
Für seine Verdienste um die österreichische Marinegeschichte hat Prof. Peter mit dem Marinekreuz "Viribus Unitis" ("Mit vereinten Kräften") in Gold mit Stern ausgezeichnet. Die Ehrung nahm der Präsident des Verbandes, Prof. Karl Skrivanek,im Internationalen Maritimen Museum Hamburg vor. Anlass war die 150. Wiederkehr des Seegefechts bei Helgoland 1864. Damals kämpften österreichische und preußische Schiffe gegen die dänische Kriegsflotte.

Der Österreichische Marineverband pflegt die Erinnerung an die heute fast vergessene, einstmals aber bedeutende Marine der Habsburger Monarchie. Sie bestand aus Angehörigen unterschiedlicher Nationalitäten und wurde nach dem Ende des 1.Weltkrieges aufgelöst. Prof. Peter Tamm, dessen Museum über zahlreiche Exponate und Dokumente aus dieser Zeit verfügt, dankte dem Marineverband des südlichen Nachbarlandes für seine herausragende und völkerverständigende Geschichtsarbeit und Traditionspflege. Zuvor hatte der Verband am Hamburger Denkmal für die österreichischen Gefallenen der Helgoland-Schlacht unterhalb der Palmaille einen Kranz niedergelegt. An dem Gedenken nahmen Marineoffiziere aus Österreich, Dänemark und Deutschland teil.

Wulf Brocke, Presse IMMH( Internationales Maritimes Museum Hamburg)

Mit dem Besuch im Internationalen Maritimen Museum Hamburg endete dann dieser Besuch und ich danke Herrn Wulf Brocke (KS) für den folgenden Beitrag

Ein maritimes Museum der Superlative,auch eine Würdigung der Marinegeschichte Österreichs

"Man darf nicht erst mit 40 Jahren anfangen !". So erklärt Prof. Peter Tamm mit einem Schmunzeln, dass er die weltweit größte private Sammlung zurSchifffahrts- und Marinegeschichte geschaffen hat. "Und man muss international beim Sammeln denken. Denn die nationale Geschichte ist immer verflochten mit dem, was in anderen Ländern und Kontinenten passiert. Gerade wenn es um die Geschichte auf den Meeren geht." fügt der Mann hinzu, der mit 6 Jahren seine Leidenschaft entdeckte, als seine Mutter ihm das erste kleine Modellschiff schenkte.

Daraus ist das Internationale Maritime Museum Hamburg entstanden - inmitten des Hamburger Hafens im Kaispeicher B, ein Museum der Superlative. Das zeigen einige Zahlen: 47.000 Schiffsmodelle, 5000 See- und Marinegemälde, 1,5 Millionen Fotos, 20.000 Schiffs-Speisekarten, 50.000 Schiffskonstruktions-Pläne, 120.000 Bücher, 400.000 Briefmarken mit Seemotiven. Besonders wertvoll: die weltweit größte Sammlung von Knochenschiffen. Im 9. Stock des ältesten erhaltenen Hafenspeichers an der Elbe entstehen gerade die größten Hafen-Dioramen, die es je gegeben hat. Vertreten ist auch die moderne Schifffahrt: An einem Schiffssimulator kann man einen Riesen-Containerfrachter durch den Hamburger Hafen steuern. Ein eigenes Stockwerk ist der Tiefsee-Forschung gewidmet. Die 12.000 qm Ausstellungsfläche haben es in sich: Jedes der insgesamt 10 Decks, wie die Stockwerke genannt werden, zeigt Exponate und Dokumente aus 3000 Jahren Seefahrtsgeschichte. Es gehen einem die Augen über, wenn man all das betrachtet, was dort in Vitrinen gezeigt wird, an Modellen steht und an Gemälden an der Wand hängt. Uniformen, Waffen, Orden aus allen Ländern und Epochen - mit einem einmaligen Besuch ist es nicht getan. Peter Tamms Schätze ziehen ein fast unendliches Staunen nach sich. Wer Gelegenheit hat, in das Archiv dieser kulturellen und wissenschaftlichen Attraktion zu gehen - dort wird ein großer Teil der Sammlung bewahrt, gepflegt und für Forschungszwecke genutzt -, spürt, wie klein der Mensch eigentlich ist im Verhältnis zu dem, was sich auf den Meeren der Welt zugetragen hat. Hoch ragen die Regale auf, überall bewahrtes Wissen in Kisten, Schachteln und Büchern, umgeben von Tausenden von Bildern.

Die österreichische Marinegeschichte nimmt in diesem Museum einen hervorgehobenen Platz ein. Dies beginnt mit einem Gemälde zum Seegefecht bei Helgoland 1864, als Österreich und Preußen vereint gegen die Dänen kämpften. Es stammt von dem dänischen Maler Vilhelm Carl Bille. Daneben steht die Marmorbüste des späteren Admirals Tegethoff vor einer Zeichnung von ihm in der Seeschlacht bei Lissa. Mit Hilfe des Museums erschienen kürzlich in mehreren deutschen Zeitungen große Artikel und Bilder über das Seegefecht bei Helgoland vor 150 Jahren. Dass es einmal eine bedeutende österreichische Marine gab, ist in der jüngeren Generation heute vergessen. Im Internationalen Maritimen Museum Hamburg, stehen junge Besucher oft staunend vor ihren Zeugnissen, den Kanonenmodellen, den Marineuniformen, den Orden der K.u.K.- Monarchie. Beeindruckend ist die österreichische Sektion unter den Modellschiffen. Alle Schiffe der österreichischen Marine sind dort im Maßstab 1: 1250 vorhanden, an der Spitze natürlich die "Viribus Unitis", das Schlachtschiff und der Stolz der Österreicher zu Beginn des 20.Jahrhundert. Peter Tamm legt besonderen Wert auf die Pflege dieser Exponate: " Die Besatzungen dieser Schiffe kamen aus mehreren Nationen, die unter der Habsburger Monarchie vereinigt waren. Insofern war ihr Dienst international und damit ein Vorbild für eine vielleicht einmal entstehende Europäische Armee.".

Der Museumsschöpfer legt wert darauf, das sein Museum das einzige internationale unter den maritimem Museen der Welt ist. Kein Wunder, dass es in Hamburg entstanden ist - dem Tor Deutschlands zur Welt und schon früh ein Ort, an dem Angehörige anderer Nationen und Religionen willkommene Gäste waren. Eröffnet wurde das Museum mit seiner modernen Ausstellungskonzeption 2008 in Anwesendheit des deutschen Bundespräsidenten Köhler. Der Kaispeicher B war von der Hamburger Stadtregierung für 30 Millionen Euro saniert worden. Peter Tamm brachte seine Sammlung im Wert von etwa 100 Millionen Euro in eine Stiftung ein, die Peter Tamm Sen.-Stiftung, deren Vorstandsvorsitzender er ist. Wer wem etwas geschenkt hat, das hat der frühere Hamburger FinanzsenatorDr. Wolfgang Peiner, einer der treibenden Kräfte für die Entstehung des Museums,vor einem Jahr so formuliert: "Nicht Peter Tamm hat etwas von der Stadt erhalten, sondern die Stadt von ihm eine großartige Sammlung !". Vorher befand sich die Sammlung im "Wissenschaftlichen Institut für Schifffahrts- und Marinegeschichte"an der Hamburger Elbchaussee, einem ehemaligen Hotel aus der Kaiserzeit – auch ein sehr schön gelegenes Gebäude, das Geschichte atmet, doch auf Dauer zu beengt für eine so riesige Sammlung. Nun ist das Museum eine der neuen Attraktionen Hamburgs. Und für Angehörige vieler Nationen: Ein Drittel der weit mehr als 100.000 Besucher pro Jahr kommt aus dem Ausland, in der Hamburger Museumslandschaft eine Rekordmarke. Das Staunen darüber, wie ein Mann ein solches Werk schaffen kann, wird noch größer, wenn man weiß, dass Peter Tamm 23 Jahre lang allein an der Spitze derAxel Springer AG stand und das sehr bedeutsame deutsche Medien-Unternehmen zu vielen neuen Erfolgen führte. Ja, wo kam dann die Zeit zum Sammeln her?

"Wer ein Ziel und eine Leidenschaft hat, der hat keine Zeit, an die Zeit zu denken.",sagt der ehemalige Schifffahrtsredakteur und Vater einer großen Familie mit fünf Kindern und 8 Enkelkindern. So ist auch noch heute. Jeden Tag ist Peter Tamm"an Deck" in seinem Museum, ständig auf der Suche nach neuen Exponaten, immer international in Kontakt. Er war Kadett in der Deutschen Kriegsmarine, als der 2.Weltkrieg zuende ging. Das Erleben der Kameradschaft auf See hat ihn geprägt. Ein harter Bursche ist er geblieben. Er gibt nicht auf, wenn andere sich wegducken. Er sagt seine Meinung aus Wahrheitsliebe heraus, wenn Anderes opportun wäre. Für ihn zählen die geschichtlichen Tatsachen - frei von jeder politischen Beeinflussung, oft gegen den Strom. Diese Haltung hat ihm die Achtung und Freundschaft von Marineoffizieren aus West und Ost und über die Kontinente hinweg gebracht. Der Österreichische Marineverband hat ihn kürzlich mit seinem höchsten Orden,dem "Viribus Unitis", geehrt. Das hat diesen "harten Burschen" innerlich sehr berührt.

Internationales Maritimes Museum Hamburg
Kaispeicher Bbr> Koreastr.1
D-20457 Hamburg (Hafencity)
www.imm-hamburg.de