"L’Aquila wird wieder auferstehen!"

sagte der Ezbischof von Chieti, Bruno Forte

Gedanken der Anteilnahme des ÖMV für die betroffenen Menschen in den Abruzzen und besonders im Gebiet in der Region um die Provinzhauptstadt L’Aquila und auch in Rom.

-11.April 2009-

Inhaltsverzeichnis
1. Anteilnahme des Österreichischen Marineverbandes als Partner im IMC
2. Schreiben und auch die Dankadressen
3. Bericht über die Situation in L’Aquila und Umgebung
4. Rückblick / Aus der Geschichte von L’AQUILA- der Hauptstadt der Abruzzen
5. Nationale und Internationale Zeitungsberichte
6. Bericht in der Nachrichtensendung TG1 im italienischen Fernsehen RAI vom 12. 4. 2009
7. Ostermesse im Vatikan mit Papst Benedikt XVI und Spendung des Ostersegens URBI et ORBI

Anteilnahme des Österreichischen Marineverbandes als Partner im IMC:

"Das Präsidium des ÖMV und alle seine Marinekameradschaften gedenken in aufrichtiger Anteilnahme der Betroffenen im Erdbebengebiet und bitten Gott gerade nun zu den Ostertagen, dass auch diesem Karfreitag in den Abruzzen bald wieder die Auferstehung der Region folgen möge."

In persönlichen Schreiben hat ÖMV- Präsident Karl Skrivanek die Anteilnahme des ÖMV ausgedrückt:
an A.N.M.I.-Präsident Paolo Pagnottella,
Generalsekretär Cdr Armando Galmarini,
Admiral Silverio Titta,
Präsident "Nello Sistilli" - Dr.Angelo Iori,
den italienischen Verteidigungsattache in Wien, Oberst iG Stefano Petrassi und
S.E. den Botschafter der Republik Italien in Wien - sowie an unser ÖMV-Ehrenmitglied Dr Fausto Fausti.

Es folgen einige dieser Schreiben und auch die Dankadressen:

1.) Schreiben von ÖMV-Präsident Oberst dhmtD aD Prof DI Karl Skrivanek an Admiral Paolo Pagnottella , Präsident A.N.M.I

Betreff: Thoughts
Datum: Tue, 07 Apr 2009 13:18:16 +0200
Von: Karl Skrivanek
An: Paolo Pagnottella

N.H. Adm. Paolo Pagnottella,
President ANMI

Dear Paolo,
The earthquake in Abruzzo makes us very concerned and we feel with the people in this beautiful region of Italia and in Roma. You know, that we have family in Abruzzo and in Rom and we thank God, that they don’t suffer from this tragedy. We hope, that you and all friends in Roma are safe.

You know also, that I will go by end of April with friends from ÖMV to Montesilvano (PE) and by end of May to Rieti/ Greccio and Terminillo for a festivity I will include in this celebrity also thoughts for the victims of this earthquake. Easter may help the people in this region in their great sorrow.

Easter will also give you, your family and all friends in A.N.M.I peace and happyness in Christ. I send you greetings also with photos from Palm Sunday-ceremony in Vienna with H.E. Cardinal Schönborn, archbishop of Vienna Cari Saluti, Karl, Maria Teresa - and the friends in ÖMV.

2.) Dankschreiben von Präsident A.N.M.I. Admiral Paolo Pagnottella an ÖMV-Präsident Oberst dhmtD aD Karl Skrivanek

Betreff: RE: [Fwd: Thoughts]
Datum: Tue, 7 Apr 2009 20:20:18 +0200
Von: Paolo Pagnottella
An: Karl Skrivanek

Dear Karl,

on behalf of all Italian Sailors I do appreciate your message after the disastrous earthquake in Abruzzo. Up to now more than 200 people died and the account is still in progress. All our members of ANMI Groups in Italy generously subscribed in favour of our sailor families who left properties, relatives, serenity and part of their lifes in the tragedy. So I do thank you and Austrian colleagues for the warm and sincere sentiment expressed in your mail. Till now I don't have confirmation (or delation or cancellation) as far as the cerimony in Montesilvano is concern, but I'll inform you, of course, in due time. Happy Eastern time, dear Karl, to you and to dearest Maria Teresa and to all OMV friends. And have a nice time during your staying in my Country Paolo.

3.) Worte der Anteilnahme – von S.E. Mag Christian Werner, Militärbischof von Österreich:

Betreff: AW: Thoughts-earthquake in Italia
Datum: Dienstag, 07. April 2009 15:03
Von: Karl Skrivanek
An: Paul Koch

Lieber Karl,

vielen Dank für Deine Anteilnahme, auch Herr Bischof hat die Verunglückten und Betroffenen der Katastrophe in Italien am Dienstag in die Heilige Messe eingeschlossen.

Dir darf ich nochmals ein gesegnetes Osterfest wünschen.

Dein Paul

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Paul Koch
Militärbischofsamt
Bräunerstraße 3
1010 WIEN

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Betreff: Thoughts-earthquake in Italia
Datum: Dienstag, 07. April 2009 15:03
Von: Karl Skrivanek
An: Paul Koch

Lieber Paul,

Es ist für mich ein Bedürfnis, in dieser Situation unsere Anteilnahme zu zeigen - besonders nun zu Ostern.

Liebe Grüße,Dein Karl

4.) Dankschreiben des Generalsekretärs der A.N.M.I, Cdr. Armando Galmarini, Rom

Betreff: Re: [Fwd: Thoughts]Cdr Armando Galmarini
Datum: Tue, 07 Apr 2009 12:44:39 +0100
Von: Armando Galmarini
An: Karl Skrivanek

Dear Prof. Ing Karl SKRIVANEK

We greatly appreciate your personal feeling and the sense of participation of Austrian shipmates to this tremendous event.

We hope that the Italian people of this region will be capable to overcome the difficulties and to promptly restablish the bases for starting the reconstruction.

Thank you very much for your words.

Cdr Armando GALMARINI

5.) "Auch chinesische Freunde gedenken der Opfer in Italien"
Großoberst i.R. HE Yuanheng schrieb direse Zeilen an Präsident Karl Skrivanek

Lieber Karl, liebe Teresa und Elena

vor allem wuenschen wir euch ein frohes Osterfest. Gleichzeitig duerfen wir diese Gelegenheit benutzen, den vom Erdebeben heimgesuchten Menschen, die Tag u. Nacht Schmerzen dulden muessen, unser seetiefes Mitleid zu sagen.

Wir hoeren, was alles geschah in Italien beim Erdbeben. Moege es dort die betroffenden Leute von Tag zu Tag in normale Lebensbahnen wieder zurueck führen.

Die schoenen Bilder von Ostern in Wien haben wir mit grossem Interesse gesehen. Dafuer bringen wir herzlichen Dank zum Ausdruck.

mit freundlichen gruessen

He and Shi

6.) Schreiben der Anteilnahme für die Bebenopfer in L'Aquila aus China - von Father Francis Xavier Zhang Tianlu, Pfarrer der katholischen St. Anthony-Kirche von Shenzhen bei Hongkong

Dear Karl

Happy Easter

Let us pray for the people who suffer from the earthquake in Italy.

I am looking forward to seeing you in Shen zhen

yours

Fr. Francis Xavier Zhang Tianlu

Bericht über die Situation in L’Aquila und Umgebung

Da eine Delegation des ÖMV vom 28.4. - 5.5. 2009 an der seit langem vorbereiteten Reise zur Einweihung eines neuen Marinedenkmals der Gruppe Nello Sistilli,dem Partner des ÖMV in Montesilvano teilnehmen wird, habe ich die Situation am Austragungsort genau mit dem Präsidenten von „Nello Sistilli“ besprochen und kann bestätigen, dass für unsere Reise und die Veranstaltung selbst keine Probleme durch das Erdbeben in L’Aquila entstanden sind. Das Programm wird also nach Planung durchgeführt.
Ich will aber die Situation im Epizentrum des Bebens in der nachfolgenden Zusammenstellung zusammenfassen und gleichzeitig über die Stadt L’Aquila, die ich von einigen Besuchen gut kenne, informieren.
Ich habe dazu Beiträge aus österreichischen - Standard, Presse, Krone, Kurier – und italienischen Tageszeitungen – Corriere della Sera – mit Bildern von REUTER, sowie Informationen aus Wikipedia verwendet. Auch aktuelle Beiträge der italienischen Fernsehensprogramme habe ich ausgewertet.
Aber viele Informationen habe ich von meinen in der Erdbebenregion lebenden Freunden und auch Verwandten - besonders aus Montesilvano und Rieti sowie von der italienischen Botschaft in Wien erhalten.

Das Drama der Erdbebenkatastrophe in den Abruzzen, das tausende Gebäude in der mittelalterlichen Stadt L’Aquila (Der Adler) - der Hauptstadt der Provinz Abruzzen - und in der Umgebung am 7.April 2009 um 3,3Uhr zerstört hat, forderte nach amtlichen Angaben vom 8. 4.2009 über 270 Todesopfer und 2000 Verletzte. 28000 Menschen sind obdachlos und mindestens 15000 Häuser wurden zerstört. Viele Menschen werden noch vermisst. Das Beben der Stärke zwischen 5,8 und 6,3 auf der Richter-Skala hatte die Menschen am frühen Morgen im Schlaf überrascht. Es war das schwerste Beben in Italien seit November 1980. 10000 Menschen sollen laut Angabe der Behörden in Hotels an der Adria einquartiert werden und ca 18000 in Zeltstädten, die vom Zivilschutz betreut werden.
Die meisten Helfer des Zivilschutzes kommen aus dem Friaul. Sie haben ihre Erfahrungen beim schweren Beben 1976 im Friaul gesammelt. So kommt ein Großteil aus Udine, ein eingespieltes Team mit viel Erfahrung.
Auch die Lagerbewohner zollen dem Zivilschutz großes Lob: „sie tun was sie können“. Wunder dürfen hier wir uns nicht erwarten: “Wir haben in der Nacht trotz der Decken gefroren und in den Zelten gibt es kein Licht“, berichtet eine Lagerbewohnerin.

So schreibt der Corriere della Sera am 8.April:
La Citta e’ l’orrore: „I quartieri fantasma e la grande fuga dall’ Aquila che trema. Qui non e’ piu’ vita “

Die Krankenhäuser beklagen Blutmangel und fordern die Bevölkerung zum Blutspenden auf.
Augenzeugen berichteten von Überlebenden, die in Decken gehüllt wie in Trance durch die Straßen liefen oder auf den Plätzen und vor Supermärkten campierten. Auch erste Plünderer wurden festgenommen.
Durch das Beben beschädigt sind auch mehrere Kirchen in der an Gotteshäusern aus der Romanik und Renaissance reichen Gegend. Die Kuppel der Kirche „Der heiligen Seelen“ im Zentrum von L’Aquila stürzte ein (siehe Bilder“ vorher/nachher“).
Ganze Wohnblocks klappten zusammen wie Kartenhäuser. Auch Neubauten am Stadtrand von L’Aquila stürzten ein. Diese modernen Wohnblocks sind häufig nicht auf Erdbeben ausgerichtet. Aber auch der mittelalterliche Stadtkern blieb nicht verschont.Die meisten Gassen in der Altstadt sind unpassierbar und an vielen Orten türmt sich der Schutt bis in den ersten Stock.

Zerstörungen in der Umgebung von L’ Aquila:
Besonders stark von dem nächtlichen Beben betroffen sind unter anderen die Abruzzen-Orte Paganica und Poggio Picence, berichteten italienische Medien. Um die Provinzhauptstadt herum brechen 26 Dörfer förmlich in sich zusammen. So wurde die Kleinstadt Onnopraktisch dem Erdboden gleichgemacht. L’Aquila war bereits vor mehr als 300 Jahren von einem Beben weitgehend zerstört worden

Nationaler Notstand
Der italienische Premier Silvio Berlusconi ließ bereits am Morgen des 7. 4.den Nationalen Notstand verhängen. Die Regierung in Rom gab 130 Millionen Euro Nothilfe für den Rettungseinsatz frei. Nach Schätzung wird es etwa 1,3 Milliarden Euro kosten, die beschädigten Gebäude wieder aufzubauen.
Hilfsangebote aus dem Ausland lehnte Berlusconi dankend ab. Er kündigte aber an, bei der Europäischen Union Hunderte Millionen Euro an Hilfe zu beantragen.

Weitere Nachbeben am 8. April:
Am 8. April um 19:42 erschütterte wieder ein nach Angaben des US-Instituts Geological Survey ein schweres Nachbeben der Stärke 5,3 die Erde in L’Aquila und richtete weitere Zerstörungen an.

Auswirkungen des Bebens in Rom und anderen Großstädten:
Das Epizentrum des Bebens war zwar bei L’Aquila in den Abruzzen, aber die Erde bebte auch in Neapel, Ascoli , Pesaro und auch in Rom. In Rom wurden neue Risse in den Ruinen der Caracalla-Thermen aus dem dritten Jahrhundert registriert.

Rückblick

Aus der Geschichte von L’AQUILA- der Hauptstadt der Abruzzen

L’Aquila ist umgeben von einem Gebirgskranz, liegt mit 721 m auf der höchsten Stelle des Aterno. Sie ist die berühmteste Stadt der Abruzzen, die flächenmäßig größte Provinz und die regionale Hauptstadt.

Gegründet wurde sie 1240 von Konrad IV, dem Sohn von Friedrich II , König von Sizilien an der Stelle des antiken Amiternum. Nach Neapel repräsentierte sie die zweite Stadt des Reiches.

Die Legende erzählt, dass 99 Ritter der umliegenden 99 Burgen 99 Stadtbezirke aufbauten, ein jeder mit seiner eigenen Kirche , seinem eigenen Brunnen, seiner eigenen Plazza. Die Zahl 99 ist gewissermaßen die symbolische Zahl der Stadt geblieben: aus 99 Röhren fließt das Wasser des schönen Brunnens, „ delle novantanove cannelle“, der am Anfang des Quattrocento entstanden ist und neunundneunzigmal schlägt noch heute die Glocke vom Turm des romantischen Justizpalastes zur Vesper.Schatten der Vergangenheit: Kaiser, Könige, ein Papst, ein Eremit…
Es ist die Gestalt des Papstes Cölestin V., ein Stück aus der Geschichte der Päpste, kurz und ergreifend.

Es ist im Jahre 1294. In Rom begann der Kampf der Colonna und Orsini um den heiligen Stuhl und auch das Haus der Anjou griff danach. Im Kardinalskollegium war starke Verwirrung. Karl II von Neapel empfahl einen Mann der auch den strengen Franziskanern und allen Freunden eines religiösen, unpolitischen Papsttums als langersehnter „papa angelico“ willkommen war. Kein Jurist, kein Diplomat, kein Bauherr und kein Mätzen - ein armer Eremit aus den Abruzzen, Pietro da Morrone. Die Könige von Neapel und Ungarn kamen selbst in seine Wildnis und beschworen ihn auf den Knien, als Papst der christlichen Welt den Frieden zu geben. Er folgte ihnen und ließ sich als Cölestin V. in Santa Maria di Collemaggio krönen.
In Neapel aber beherrschte ihn der Anjou. Der Heilige war dem Papsttum nicht gewachsen, dankte nach wenigen Monaten ab und entfloh in seine alte Einsamkeit. Daraufhin entbrannte ein langer Streit über Recht und Unrecht des unerhörten Schrittes der Abdankung. Dante verwies ihn in die Vorhöllen weil er nicht die Kraft hatte „papa angelico“ zu sein.
(aus: Verborgenes Italien, Kupferberg-Fotos Florian Heynold)

Die Stadt war eine der fortschrittlichsten Städtebauten ihrer Zeit. 1703 wurde sie durch ein Erdbeben zerstört, aber mit großem Prunk - mit Mauer, Palästen und beeindruckenden Kirchen wieder aufgebaut. Die Straßen der Stadt erzählen die Geschichte der reichen und florierenden Stadt des Wollhandels und des Safranhandels, die ihre Waren nach ganz Europa exportierte. Der viereckige Platz der 99 Brunnen erzählt die Geschichte der Stadt.
Unter den 10 Kirchen der Altstadt steht die Kirche Santa Maria di Collemaggio mit ihrer typisch romanisch–abruzzesischen Architektur im Vordergrund. Am 28. August eines jeden Jahres wird den Gläubigen die Reliquie des San Pietro da Morrone – der in dieser Kirche 1264 zum Papst CölestinV wurde, gezeigt.

Der Bau der grandiosen Basilika von San Bernardino wurde im Jahre 1454 begonnen und zusammen mit dem angegliederten Kloster im Jahre 1472 beendet. San Bernardino Albizzeschi, geboren im Jahre 1380 in Massa Marittima, studierte in Siena und starb in L’Aquila im Jahre 1444. Am 17. Mai wurde er in seine Kirche überführt. Der Brunnen der 99 Wasserhähne symbolisiert die 99 Brunnen und 99 Burgen, die die Stadt aus der Geschichte der Stadt.

Hoffen wir, dass der Wiederaufbau der Stadt nach dem verheerenden Erdbeben zumindest einen Teil der alten Schönheit und großen Tradition zurückbringt.

Prof. DI Karl Skrivanek, Oberst dhmtD aD
Präsident ÖMV- 11.April 2009

Nationale und Internationale Zeitungsberichte

Bericht in der Nachrichtensendung TG1 im italienischen Fernsehen RAI vom 12. 4. 2009

Ostermesse im Vatikan mit Papst Benedikt XVI und Spendung des Ostersegens URBI et ORBI

Nach den Ostertagen wird der heilige Vater nach L'Aquila reisen und mit den Menschen im Erdbebengebiet einen Gottesdienst feiern und mit den Familien der Opfer beten. In einer persönlichen Botschaft schrieb er:
"Ich habe die Katastrophe seit dem ersten Erdstoß verfolgt, der auch im Vatikan zu spüren gewesen ist. Ich fühle mich im Geiste mitten bei Euch um Eure Angst zu teilen." Der Papst erbat "von Gott die ewige Ruhe für die Todesopfer, fasche Genesung für die Verletzten, für alle den Mut, weiter zu hoffen, ohne der Verzagtheit nachzugeben"
(Zitat aus KRONE vom 12.04.2009)