Doch die Pioniere nehmen die Herausforderung, die der Wechsel des Standortes mit sich bringt, getreu ihrem Wahlspruch :PIONIERE WIE IMMER an.
In allen Reden wurde dieser Pioniertradition gedacht und und ich fasse diese Ausführungen zusammen: Das Pionierwesen blickt international und historisch gesehen auf eine lange Tradition zurück -und in der jahrhundertealten Geschichte der österreichischen Pioniere und ihrer anderen Stammwaffengattungen- der Mineure, Sappeure , Pontoniere und Tschaikisten, und noch weiter zurück zu den Bruckknechten in der Zeit Maximilians I. kann Klosterneuburg für sich das Recht in Anspruch nehmen, als eine der ältesten Pioniergarnisonen schon vor 200 Jahren den Pontonieren Heimat und Hort geworden zu sein. Durch die Vereinigung verschiedener technischer Corps entstand in den vergangenen 300 Jahren die österreichische Pioniertruppe und es zeigt sich, daß die Voraussetzungen der großartigen Leistungen der österreichischen Pioniere in der Vergangenheit, wie auch heute noch bei Katastropheneinsätzen auf drei Faktoren zurückzuführen sind: den Leistungswillen, die gute Ausbildung und die mit Sorgfalt ausgewählte Ausrüstung. So wurde 1827 ein neues Laufbrückensystem eingeführt, an dem der damalige Leutnant Birago vom Pionierkorps, das seit 1810 aufgestellt war ,wesentlichen Anteil hatte.
Aufbauend auf den Erfahrungen dieser Arbeiten konnte später Major Birago ein neues Brückengerät entwickeln ,das nach seiner Erprobung und Einführung 1843 zur Verschmelzung des Pionierkorps mit dem bereits seit 1767 bestehenden Pontonierbataillon führte. Damit war auch die Grundlage für eine ständige Ausbildungs -und Entwicklungstätigkeit geschaffen. Durch ihre Leistungen im Krieg und Frieden erwarben sich österreichische Pioniere gemeinsam mit der 1893 mit ihr vereinigten Genietruppe ein besonderes Ansehen.. Aus den vielen Friedenseinsätzen des aus dem Pionierkorps 1866 hervorgegangenen Pionierregiments wird als besonders hervorragend das Jahr 1876 herausgegriffen Durch plötzlich einsetzende Schneeschmelze und den Abgang eines Eisstoßes wurden Mitte Februar dieses Jahres im Bereich der Donau weite Teile des Landes unter Wasser gesetzt. Die zur Hilfeleistung eingesetzten Abteilungen des Pionierregiments standen 2 Monate in ununterbrochenem Einsatz.. Ihr vorbildliches Verhalten veranlaßte Kaiser Franz Josef nach der Berichterstattung des damaligen Regimentskommandanten zu der Feststellung" daß das Pionierregiment, wie immer, auch diesmal vollkommen entsprochen habe und daß stets wo Abteilungen des Regiments auftreten jederzeit bestes geleistet werde" Auf diese anerkennenden Worte Franz Josephs geht auch der Wahlspruch der Pioniertruppe "PIONIERE WIE IMMER " zurück .
Aus der Folge war zu erkennen: jede Armee braucht eine Truppe die am Wasser zu Hause ist, verläßlich und vollwertig wie es die alten Pioniere waren. Sie haben sich überall und immer zu Wasser und zu Lande, im Bewegungs- und Stellungskrieg als gleich tüchtige , zähe und starke Truppe bewährt, weil das strömende Wasser, der beste Erzieher ist, der dem Mann Selbstvertrauen, Geistesgegenwart und persönlichen Mut beibringt. Die besondere Einsatzbereitschaft und der hervorragende Geist unserer Soldaten konnten auch in unserer Zeit bereits vielfach bei Hilfeleistungen und Assistenzen für durch Katastrophen bedrängte Bevölkerung unter Beweis gestellt werde, womit sie den großen Leistungen ihrer Vorfahren erfolgreich im Sinne der Tradition nacheifern.
Am 20.07.1986 wurde der 1. TRADITIONSTAG der Pioniertruppenschule feierlich begangen Diese Feier am 20.Juli soll alljährlich an die siegreiche Schlacht bei LISSA im Jahre 1866 erinnern. Am 20. Juli 1970 überreichte eine Abordnung des Österreichischen Marineverbandes der Pioniertruppenschule eine U-Boot-Flagge der k.u.k. Kriegsmarine. An diese Seeschlacht erinnerte der verdiente Leiter der Lehrsammlung in der Magdeburgkaserne, Vzlt Carl Kohoutek in seiner Rede zum Gedenken daran. Mit den Worten der Geistlichkeit dem immer wieder berührenden Lied-ich hatt' einen Kameraden-gespielt von der Gardemusik , die die gesamte Veranstaltung musikalisch umrahmt hatte- und 3 Salutschüssen aus der Traditionskanone der RAD 2 endete die Gedenkfeier bei Stromkilometer 1938!
Danach begaben wir uns in die Kaserne, wo die Combo der Gardemusik dann zum Sommerfest aufspielte. In Würdigung der stets ausgezeichneten kameradschaftlichen Zusammenarbeit überreichte der Präsident des ÖMV , Oberst dhmtD aD Skrivanek zu Abschied aus der Magdeburgkaserne dem Kdt des InstPi , Herrn Obstlt MSD Rupert Teply beim Birago -Denkmal der Kaserne das Crest des ÖMV zur weiteren guten Zusammenarbeit im Geist unseres Wahlspruches :
Wir wünschen dem Institut und seinem Leiter, Obstlt MSD Rupert Teply, alles Gute und das nötige Soldatenglück!
Karl Skrivanek, Obst hmtD aD
Präsident ÖMV