Feuerlöschen, Leckwehr und Rettung auf Binnenschiffen

Von Kreisen der niederösterreichischen Feuerwehr wurde an den Österreichischen Marineverband die Frage herangetragen, ob Mitglieder des ÖMV, die Vorgangsweise für das Feuerlöschen, die Rettung und die Leckwehr auf Binnenschiffen mit Hilfe von Feuerwehren auf der Wasserstraße Österreichische Donau untersuchen könnten, da dort der Verkehr durch den Rhein-Main-Donau-Kanal (RMD) stetig zunimmt. Daraufhin wurde eine Arbeitsgruppe mit den Kameraden Dr. BRUN, Kpt. BR EDLINGER, Obstlt. RUNGALDIER, Ing. STEFANSON sowie mit Dipl. Ing. FISCHER gegründet. Diese Arbeitsgruppe hat bis zum 1.Oktober 2006 einen Entwurf im Umfang von ca. 90 Seiten erarbeitet, der jetzt zur Konsultation den verschiedenen zuständigen Institutionen in Österreich vorgelegt wurde.

Auf Einladung der Feuerwehr HAMBURG hat nun am 13. Februar 2007 Dr. H. F. BRUN, MKFF, in einem Vortrag bei der internationalen Tagung EINSATZTAKTIKA 2007 in SALZBURG über diesen Entwurf berichtet.

Als Zielsetzung der Arbeiten ist vor allem eine Erhöhung der Handlungssicherheit von landgestützten Feuerwehren unter den baulichen und betrieblichen Besonderheiten auf Binnenschiffen zu sehen. Außerdem wurden Checklisten für das Retten und Evakuieren von Personen von den Schiffen erarbeitet. Schließlich werden auch noch die möglichen unterstützenden Maßnahmen durch die Feuerwehr bei der Leckwehr definiert.

Die Studie wendet sich direkt an das Führungspersonal der zu beteiligenden Blaulicht-Organisationen und versteht sich eindeutig einsatz– und praxisorientiert. Dabei werden alle auf der Donau auftretenden Schiffstypen, wie Fahrgastschiffe, Schub-, Schlepp- und Motorgüterschiffe, Tankmotorschiffe, Schiffe zur Beförderung gefährlicher Güter, usw. detailliert behandelt. Um die Verständigung zwischen der Besatzung und den an Bord kommenden Feuerwehrangehörigen zu erleichtern, ist im Anhang eine Erklärung von schifffahrtstechnischen Fachausdrücken enthalten. Schließlich ist auch eine immer aktuell zu haltende Zusammenstellung der Einsatzkräfte im Donauraum und ihrer Erreichbarkeit angefügt.

Im Anschluß an den Vortrag gab es großes Interesse an dieser Entwicklung, und zwar nicht nur bei den österreichischen Verantwortlichen für den Katastrophenschutz, sondern auch bei verschiedensten Vertretern von Feuerwehren aus dem Rhein-Gebiet! Von letzteren wurde betont, dass es so eine Ausarbeitung für den Rhein derzeit nicht gibt.

Wie es in Hinkunft in Richtung praktischer Anwendung weitergehen soll, hängt jetzt vor allem von den österreichischen Feuerwehren ab; der ÖMV hat die Basis dazu erarbeitet!

Ing. G. Stefanson