Sturmboot mit Kajüte

Das letzte bis heute für das österreichische Bundesheer angeschaffte Motorboot war das sogenannte Sturmboot mit Kajüte. Es diente für Kontroll- und Sicherungsaufgaben auf der Donau sowie nach Bedarf auf anderen Gewässern.

Transport auf 5 t Achleitner-Anhänger oder Sturmbootangänger. Die Boote, etwa zehn Stück, wurden am 13.6.1991 dem am 1.1.1979 in Mautern gebildeten Landwehrstammregiment 33 zugeteilt. Die Übergabe erfolgte im Behördenhafen Krems.

1994/1995 wurden sie dem neu entstandenen Pionierregiment / Sperregiment DONAU in Klosterneuburg übertragen. Mobilisierungsverantwortlichkeit lag bei der Pioniertruppenschule und dem Militärkommando NÖ.

Das Sperregiment wurde mit dem 31.3.1999 aufgelöst und die Boote anschließend meist an Private verkauft. Ein Boot bekam das HGM, ein weiteres befindet sich im Bunkermuseum am Wurzenpaß.

Die Daten:
Gesamtlänge 7,20 m
Rumpflänge 6,70 m
Breite 2,05 m
Gewicht 900 kg
Motor Volvo/Penta 4 Zylinder Reihenmotor
Leistung 115/130 PS mit Z-Trieb
Geschwindigkeit 32 km/h bei 4200 U/min als Reisegeschwindigkeit; 40 km/h bei 4800 U/min als Höchstgeschwindigkeit.

Die Boote wurden ursprünglich für zivile Zwecke gebaut. Die Bootschalen wurden in den Jahren 1968 bis 1985 beim Bundesstrombauamt, in der Strombauleitung Aschach einzeln angefertigt. Die Endausfertigungen und Marinisierung erfolgte großteils in der Stromaufsicht Hainburg bzw. in der Volvowerft Kuchelau (Motoreinbau). Die ersten Boote waren bestückt mit 115 PS Volvo Innenbordmotor. Ab 1975 wurden 130 PS Volvomotore-Doppelvergaser eingebaut.

Die Standorte der Schifffahrtspolizei waren: Engelhartszell, Ottensheim, Mauthausen, Wallsee, Grein, Melk, Krems, Tulln, Greifenstein und Wildungsmauer.

Die Sturmboote wurden als Sicherungsboote an das Bundesheer im Sachgüteraustasch 1991 übergeben. Fotos von 1991 aus der Sammlung Rolf Urrisk-Obertynski.

Wladimir Aichelburg
unter Mitarbeit von Kpt. Leo Edlinger und nach Archivunterlagen des Brigadiers Rolf Urrisk-Obertynski