Seit meiner Kindheit übt das Meer auch auf mich eine besondere Faszination aus und hat mein Leben mitbestimmt. Woher diese Sehnsucht nach dem Meer herrührt – ich wurde 1939 in Wien geboren, Österreich ist bereits Jahrzehnte vor meiner Geburt (leider) zum Binnenland geworden, und in meiner Familie fuhr niemand zur See – habe ich bis heute nicht herausgefunden.
Schiffe, besonders historische Segelschiffe, hatten es mir bereits früh angetan, und in mühevoller Arbeit bastelte ich aus Lindenholz Schiffsmodelle wie die Santa Maria, den Adler von Lübeck (etwa 800 Arbeitsstunden, wobei 14 Tage und Nächte nur für die Takelage aufgingen, teilweise mühsam mit zwei Pinzetten!) und die Bismarck (350 Arbeitsstunden), während meine Klassenkameraden dann die später aufkommenden Plastik-Bausätze mit einfach und schnell zusammensetzbaren Modellen vorzogen.
Meine erste Begegnung mit der altösterreichischen Marine geht ebenfalls auf meine Kindheit in meinem Geburtshaus in Wien-Inzersdorf zurück. Gerne erinnere ich mich heute auch noch an die Besuche einer Jugendfreundin meiner Mutter. Dem Gatten dieser Jugendfreundin hörte ich stundenlang mit großen Ohren zu, wenn er uns, vor allem aber mir, über seine Zeit als Matrose bei der k. u. k. Marine erzählte, zu der er sich seinerzeit als Freiwilliger gemeldet hatte. Voll stolz berichtete er vom zwar harten und anstrengenden, aber schönen Dienst bei der altösterreichischen Marine, bei der er die Welt kennenlernte und sogar an einer Weltumsegelung teilgenommen hat. Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er wieder zur Marine eingezogen, diesmal zu den Donaumonitoren und kam bis in das Schwarze Meer. Haften geblieben sind mir auch seine Erzählungen über gegnerische, mit ein bis zwei Mann besetzte Tauchboote auf der Donau, die zwar schwer auszumachen gewesen wären, aber dennoch entdeckt wurden und dann mit Netzen, die den Rückweg versperrten, aufgebracht wurden, spätestens nachdem die Antriebsenergie im Tauchboot zu Ende ging und dieses, im fließenden Gewässer nicht mehr manövrierfähig, gefangen war. Irgendwie meine ich aus den Schilderungen dieses Matrosen der altösterreichischen Marine herausgehört zu haben, er wäre gerne auch sein ganzes Leben bei der Marine geblieben.
Die erste, unvergeßliche Begegnung mit dem Meer hatte ich 1954, noch vor dem Staatsvertrag, als ich mit meiner Schwester drei Wochen in Punta Sottile an der Adria war, in der italienisch verwalteten Zone A von Triest und nur wenige hunderte Meter von der unter jugoslawischer Verwaltung stehenden Zone B von Triest, die damals hermetisch gegen den Westen abgeriegelt war. Aus dem Staunen kam ich nicht heraus, als ich zum ersten Mal das Meer erblickte, das sich unendlichweit bis zum Horizont erstreckte, um sich dort mit dem Himmel zu vereinigen, und es kam in mir ein wunderschönes Gefühl auf, das ich bis heute nicht vergessen habe und immer wieder empfinde, wenn ich mich am Meer befinde.
Nach der Matura am BRG Wien XV studierte ich an der Universität Wien Geologie und Mineralogie. Bei meinen akademischen Lehrern lernte ich auch, wie eminent wichtig das Meer für die Bildung von Gesteinen und Lagerstätten ist, von Erz und Edelmetall-Lagerstätten bis hin zu den Lagerstätten der Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas. Ebenfalls lernte ich, viele Gesteine bzw. erhebliche Teile der Alpen wie überhaupt Österreichs sind ursprünglich in einem marinen Milieu zur Bildung gelangt und wurden durch die unvorstellbaren Urgewalten nachfolgender Gebirgsbildungsprozesse (heute wissen wir, eine eminente Bedeutung kommt Ozeanischen Rücken und dort ablaufenden Krustenbildungsprozessen zu) sogar bis in die Gipfelregionen unserer Hochalpen verfrachtet.
In meiner Dissertation habe ich Die Erzlagerstätten des Wechselgebietes in Niederösterreich und in der Steiermark bearbeitet. Seit damals, bis heute, bildet die Vererzung der Ostalpen einen meiner Forschungsschwerpunkte. Darauf aufbauend, kamen weitere Gebiete in Europa, aber auch außerhalb Europas dazu, die ich als Lagerstättenkundler in meine Forschungen einbezog. Häufig begegnete ich auf Schritt und Tritt auf dem Festland wieder dem Meer, denn viele der von mir bearbeiteten Lagerstätten liegen in Gesteinen, die ursprünglich in einem marinen Milieu gebildet worden sind.
Ein Jahr nach meiner Promotion wurde ich 1963 von meiner damaligen Arbeitsstätte, dem Chemischen Labor der Bundesversuchs und Forschungsanstalt Arsenal (damals: Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau) für sechs Monate beurlaubt, um an der Universität Aarhus in Dänemark eine Abteilung für Lagerstättenkunde aufzubauen. Dort lebte ich direkt am Meer, das mich jeden Tag aufs neue faszinierte. Aus den sechs Monaten Dänemark wurden allerdings sechs Jahre, und ich hätte mir damals nie auch nur im Traume vorstellen können, daß meine Abreise von Wien nach Dänemark ein Abschied für immer von meiner Vaterstadt Wien werden sollte, aber seit 1963 bin ich Angehöriger des 10. Bundeslandes.
Ausgerechnet in Dänemark, am Kattegat, holte mich unerwartet und unverhofft die altösterreichische Marine ein, als ich im Herbst 1963 im Hafen von Ebeltoft, fast genau einhundert Jahre nach der Seeschlacht von Helgoland am 9. Mai 1864, auf Fregatten Jylland stand, dem dänischen Flaggenschiff. Dieses einst stolze Segelschiff lag (noch erhalten!) abgewrackt unter einem Schutzdach im kleinen Hafen verankert (in Schweden dagegen restaurierte man zum damaligen Zeitpunkt mit großem Aufwand prächtig die Wasa !). Noch öfters besuchte ich Fregatten Jylland, ein jedes Mal überkam mich ein eigenartiges, schwer beschreibbares Gefühl beim Rundgang auf diesem historischen Kriegsschiff, und immer wenn ich für Augenblicke die Augen schloß, sah ich WILHELM VON TEGETTHOFF vor mir.
Im Jahre 1969 wechselte ich von Dänemark nach Deutschland an die Philipps-Universität Marburg. Auf Grund meiner lagerstättenkundlichen Forschungsarbeiten in den Ostalpen, in Nordskandinavien (nördlich des Polarkreises!), am Balkan, in Persien usw., wurde ich von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover eingeladen, an einem dortigen Forschungsprojekt als Marburger Gastforscher mitzuarbeiten und dann sogar an einer mehrwöchigen Forschungsfahrt 1985/86 im Pazifik teilzunehmen.
In den nächsten Jahren konzipierte ich mein lagerstättenkundliches Großforschungsprojekt OLGA (Ozeanische Lagerstätten: Geologisch-Mineralogische Analyse), das die detaillierte lagerstättenkundliche Erfassung der rezenten (gegenwärtigen) hydrothermalen Aktivität und Lagerstättenbildung zum Ziel hat, auch unter dem Gesichtspunkt der Rohstoffsicherung. Untersuchungsgebiete sind ausgewählte Bereiche von aktiven, divergierenden, also auseinanderdriftenden Plattengrenzen bzw. Ozeanische Rücken im Pazifik. Ganz allgemein dringt an den Ozeanischen Rücken (z. B. Mittelatlantischer Rücken, Ostpazifischer Rücken, Manus-Spreizungsrücken) glutflüssiges Basaltmagma aus dem Erdmantel hoch und bildet neue Kruste. Im Zentralgraben von Ozeanischen Rücken kommt es stellenweise am Ozeanboden rezent zum Austritt von unter hohem Druck stehenden hydrothermalen (wäßrigen), z. T. sehr hochtemperierten Lösungen, die beim Kontakt mit dem Meerwasser Buntmetallsulfide (vor allem Eisen, Zink, Kupfer), aber auch andere Mineralien ausfällen und rasch wachsende, vulkan bzw. schornsteinförmige Erzkörper bilden, die sogenannten „Black Smoker“ bzw. „Schwarzen Raucher“. Dieser charakteristische Name rührt daher, weil die austretenden, z. T. hochschießenden klaren hydrothermalen Lösungen sich am Kontakt mit dem Meerwasser schlagartig durch Fällung von feinsten Buntmetallsulfiden dunkel bis schwarz färben.
Im Rahmen meines Projektes OLGA, das vom Bundesministerium für Forschung und Technologie in Bonn großzügig gefördert worden ist, leitete ich 1989 die zweimonatige Forschungsfahrt OLGA I mit dem deutschen Forschungsschiff Sonne (mittlerweile um einige Meter verlängert und etwas umgebaut, zum damaligen Zeitpunkt: Länge ü. a.: 86,81 m, Verdrängung 3 834 t, Hauptabmessungen: BRT 2 607, NRT 1 263, nautische Besatzung knapp 30 Mann sowie bis 21 Wissenschaftler inkl. Schiffsarzt, insgesamt eine relativ große Anzahl von Fahrtteilnehmern auf beschränktem Raum während einer längeren, mehrwöchigen bis mehrmonatigen Schiffsreise bzw. Forschungsfahrt) am Ostpazifischen Rücken sowie 1990 die ebenfalls zweimonatige Forschungsfahrt OLGA II in der Bismarck-See (Westpazifik, Papua-Neuguinea).
Mit der Forschungsfahrt OLGA I gelang es erstmals, eine detaillierte lagerstättenkundliche Aufnahme eines zusammenhängenden Vorkommens rezenter hydrothermaler Komplexmassivsulfiderze („Schwarze Raucher“, Hauptbestandteile sind Eisen, Kupfer, Zink und Silicium, mit stellenweise sehr hohen Konzentrationen an Zink und/oder Kupfer sowie mit hohen Spurengehalten an Silber) durchzuführen und repräsentativ zu beproben. Im Zentralgraben des Ostpazifischen Rückens konnte ich eine Lagerstätte in ungefähr 2 800 m Wassertiefe zwischen 21° 23,7' S und 21° 29,2' S nachweisen, somit auf mindestens 11 km streichender Länge und zudem eine Fortsetzung der Lagerstätte nach Norden und Süden.
Mit der Forschungsfahrt OLGA II gelang mir u. a. mit der Entdeckung des Hydrothermalfeldes 1 „Wienerwald“ und dreier weiterer Hydrothermalfelder am Manus-Back-Arc-Spreizungsrücken in der Bismarck-See der Nachweis der rezenten hydrothermalen Aktivität im Westpazifik. Eine besondere Stellung nimmt dabei das Hydrothermalfeld 1 „Wienerwald“ ein, dessen „Schwarze Raucher“ bzw. komplex zusammengesetzten Sulfiderze teilweise extrem hohe Konzentrationen an Zink, stellenweise erheblichen Gehalten an Kupfer und teilweise auch an Blei sowie höhere Spurengehalte an Silber und stellenweise sehr hohe Spurenkonzentrationen an Gold aufweisen. Darüber hinaus ist an die „Schwarzen Raucher“ eine charakteristische hydrothermale Fauna gebunden, die eine Reihe weltweit bisher unbekannter neuer Arten und sogar Gattungen enthält.
Nebenbei avancierte ich durch mein Projekt OLGA, genauer gesagt durch die Forschungsfahrt OLGA II, zum 1. Austronauten: Am 6. Juni 1990 habe ich auf Einladung der Russischen Akademie der Wissenschaften mit dem Tiefsee-Tauchboot Mir 1 in dem von mir entdeckten Hydrothermalfeld 1 „Wienerwald“ in 2 500 m Wassertiefe (!) eine 16-stündige Tiefsee-Tauchfahrt durchgeführt. - Herr Kollege Viehböck begab sich über ein Jahr später, im Oktober 1991, in die genau entgegengesetzte Richtung.
Zu meinen Forschungsfahrten ist noch anzuführen, bei einem Aufenthalt 1988 in Wien sah ich zufällig Am Hof in einer Auslage der Ersten Wiener Fahnenfabrik die rot-weiß-rote Flagge der altösterreichischen Marine mit der des Vizeadmirals und kaufte beide. Bei einer abschließenden Besprechung im Jahre 1989 zur bevorstehenden Forschungsfahrt OLGA I mit dem damaligen Chef und leitenden Kapitän der RF Reedereigemeinschaft Forschungsschiffahrt GmbH (Bremen) bei mir in Marburg sah dieser erfreut die beiden ihm bekannten Flaggen Er hat vorab FS Sonne angewiesen, auf meinen Forschungsfahrten die beiden Flaggen zu hissen und mich gebeten, diese bei meinem Eintreffen auf FS Sonne dem Kapitän zu übergeben.
Fern der Heimat im Pazifik begleiteten mich die beiden im Winde wehenden rot-weiß-roten Flaggen auf den von mir geleiteten Forschungsfahrten mit FS Sonne und zogen die Blicke auf sich. Besonders zu Anfang der OLGA-Fahrten mußten die diensthabenden Offiziere ein wachsames Auge auch darauf haben, daß sich einige Matrosen diese heißbegehrten Flaggen nicht aneigneten. Die beiden rot-weiß-roten Flaggen wehten zusammen mit der bundesdeutschen Flagge – die drei Flaggen wurden täglich vom diensthabenden Offizier bei Sonnenaufgang aufgezogen und bei Sonnenuntergang eingeholt - auf der Forschungsfahrt OLGA I zwei Monate lang 1989 im Pazifik, vom Auslaufen aus Valparaiso (Chile), über die Osterinsel, bis zum Einlaufen in Callao (Peru) und auf der Forschungsfahrt OLGA II ebenfalls etwa zwei Monate lang 1990 vom Auslaufen aus Suva (Fidschi) bis zum Einlaufen in Port Moresby (Papua-Neuguinea) auf FS Sonne.
Am Ende der Forschungsfahrt OLGA I, nach dem Einlaufen in Callao (Peru), wurden mir vom Kapitän die ordnungsgemäß eingerollten beiden rot-weiß-roten Flaggen mit der Bemerkung übergeben, in deutschem Fahrwasser hätte er eine ordentliche Strafe bekommen, denn beide Flaggen wären im Laufe der beiden Monate durch die Winde im Südostpazifik um jeweils fast ein Drittel verkürzt worden, und auf einem deutschen Schiff muß eine Flagge vorschriftsmäßig immer unversehrt sein und die Originalmaße aufweisen! – Auf der Forschungsfahrt Olga II überstanden die beiden Flaggen die zweimonatige Fahrt im Westpazifik mehr oder weniger unversehrt, was allerdings darauf zurückzuführen ist, daß diese beiden Flaggen 1990 nicht mehr aus reiner Baumwolle hergestellt wurden, sondern bereits viel synthetisches Material aufweisen und daher gegen Winde und Stürme wesentlich widerstandsfähiger sind.
Durch meine lagerstättenkundlichen Forschungen in den Ostalpen und da auch sehr mit dem Magnesiumkarbonat Magnesit (MgCO3) beschäftigt, einem wichtigen Rohstoff für die Feuerfestindustrie, führe ich für Vergleiche seit Jahren Untersuchungen in Salinen an der slowenischen Adriaküste, also diesem Teil der altösterreichischen Riviera durch. Dort sah ich vor bald zwei Jahren bei einem Gang durch Izola viele Geschäfte auf Anregung des Museums Piran mit alten, historischen Aufnahmen geschmückt („Straßenmuseum Izola“). Besonders fiel mir ein kleines Atelier auf, das seit damals seine beiden Auslagen mit historischen Photographien von slowenischen Matrosen von SMS Sankt Georg geschmückt hat, deren Namen sogar noch bekannt und aufgeführt sind und die sich bei einem Landgang im Juni 1912 in Šibenik voll Stolz photographieren ließen. Der Besitzer dieses Ateliers war sehr erfreut, als ich ihm die beiden (von den pazifischen Winden praktisch unversehrten) Flaggen von OLGA II aus dem Westpazifik sowie den kürzlich erschienen Band über den Sankt Georg und den über die Festung Pola sowie dann auch noch das Plakat Österreich auf Hoher See (zur seinerzeitigen Ausstellung im Hauptmünzamt am Heumarkt in Wien) leihweise über ein Jahr lang für seine Auslagen zur Verfügung stellte. – Die Matrosen fanden sich also über ein Jahr lang (wieder) unter ihren Originalflaggen, mit dem Band über ihr Schiff sowie den über die Festung Pola. Wie mir der Künstler versicherte, war dies ein Blickfang für die vorbeigehenden Passanten und Touristen, die häufig das Geschäft betraten, sich nach den Flaggen erkundigten und dann - einkauften.
Sehr freue ich mich, und ich räume gerne ein, auch ein bißchen stolz darauf zu sein, daß es mir gelungen ist, mit meinem Großforschungsprojekt OLGA an alte österreichische Traditionen anzuknüpfen und diese fortzuführen. In der internationalen (Fach ) Literatur wird leider völlig vergessen oder vielleicht sogar geflissentlich übersehen, daß es eine österreichische Expedition bzw. Mission 1897/98 mit SMS Pola im Roten Meer war (z. B. Veröffentlichungen von K. NATTERER vor über einhundert Jahren), die bereits im vorvorigen Jahrhundert, somit zum ersten Mal, einen hydrothermalen Erzschlamm im dortigen Zentralgraben beprobt hat. Dies war also lange bevor man auf Grundlage der von A. WEGENER (1915) in Marburg (Lahn) entwickelten Theorie der Kontinentalverschiebung und der darauf basierenden Plattentektonik, die (ausgelöst durch das Internationale Geophysikalische Jahr 1957) in den vergangenen Jahrzehnten zu einem völlig neuen und revolutionären Bild unseres Planeten Erde führte, vor über drei Jahrzehnten die Hydrothermallaugen-Becken und deren Erzschlämme im Zentralgraben des Roten Meeres spektaulär (wieder ) entdeckte.
Sehr freue ich mich gerade auch darüber und räume hier ebenfalls gerne ein, ein bißchen stolz darauf zu sein, daß die von mir auf meinen Forschungsfahrten aus der Tiefsee geborgenen, weltweit einmaligen Großproben „Schwarzer Raucher“ in meiner Heimat, im Landesmuseum Joanneum in Graz und im Naturhistorischen Museum in Wien für die Nachwelt erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich sind.
In der Marinegeschichte wird als gesicherte Erkenntnis die Auffassung festgehalten, die rot-weiß-rote Flagge wäre vom letzten österreichischen Admiral, dem Vizeadmiral Nikolaus von Horthy, am 31. Oktober 1918 in Pola vor der Übergabe der Österreichischen Marine an den Südslawischen Nationalrat für immer eingeholt worden, und zwar vom Flottenflaggenschiff Viribus Unitis. Wie die Sonne demonstriert, wehte die rot-weiß-rote Flagge mit der Flagge des Vizeadmirales sehr wohl auch viele Jahrzehnte später noch, wie es sich bei einem ordentlichen Schiff gehört, jeden Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf den Weltmeeren, als Zeichen meiner persönlichen Anwesenheit auf der Sonne. Da der letzte österreichische Admiral, Nikolaus von Horthy, dem Rang nach Vizeadmiral war, so begnüge ich mich in meiner Bescheidenheit mit der Flagge des Vizeadmirales. Kaiser Karl V. hat nicht nur mit seiner Unterschrift die 1527 von Landgraf Philipp von Hessen gegründete erste protestantische Universität im Heiligen Römischen Reiche Deutscher Nation sanktioniert, nämlich die Philipps-Universität Marburg (der auch ich angehöre), sondern auch in weiser Voraussicht, was dereinst ein Sproß aus dem Geschlechte derer der Tufars alles auf den Meeren treiben wird, vorausgesagt: „In meinem Reich geht die Sonne nicht unter!“
Es ist wohl eine eigenartige Fügung des Schicksals, daß ich heute lagerstättenkundliche Untersuchungen ausgerechnet in dem Teil der altösterreichischen Riviera durchführe, an dem ich, nur wenige Kilometer entfernt, vor über einem halben Jahrhundert als Kind – bis heute unvergessen - zum ersten Mal das Meer gesehen und bestaunt habe. Blicke ich heute über die Saline von Strunjan und die Adria nach Piran, so kann ich ins Träumen kommen und warte dann, daß in der Ferne, am Horizont, Rauchschwaden auftauchen, größer werden und eine österreichische Escadre mit dem Flaggenschiff der Tegetthoff-Klasse und zugleich Flottenflaggenschiff SMS Viribus Unitis an der Spitze erscheint.