Liebe Kameraden, Angehörige und Freunde des Österreichischen Marineverbandes!
„Draußen vor der Tür“, lautet der Titel eines Heimkehrerdramas von Wolfgang Borchert, das nach dem Zweiten Weltkrieg oft aufgeführt wurde. Draußen vor der Tür, vor der Stadt, vor dem gehegten Lebensraum ist gemäß der Überlieferung der Sohn Gottes geboren worden und gestorben. Vor der Stadt steht das Kreuz Christi. Sein Weg führt von der Krippe zum Kreuz.
Wie ein Fremder ist Gott gekommen und wie ein Fremder wurde er an vielen Türen abgewiesen. Immer noch steht er an der Tür. Er klopft leise an, weil er nicht nur Macht ist, die sich leicht beweisen und durchsetzen könnte, sondern zugleich Liebe. Liebe aber wartet darauf, dass ihr in Freiheit geantwortet und die Tür geöffnet wird.
Christus steht vor der Tür in der Gestalt von Menschen, die Heimat bei uns suchen: Menschen, die an Kälte leiden- an leiblicher und an seelischer Kälte, die ein Dach, einen Ofen, ein offenes Ohr, eine helfende Hand suchen.
Draußen vor der Tür ist es nun kalt. Lassen wir Gott ein in die Wärme unserer Stuben, unserer Herzen. Lassen wir ihn bei uns wohnen: ihn und die Menschen, die seine Ikonen sind. Christus möchte an Weihnachten nicht nur bis Betlehem kommen, sondern bis in unser Herz.
Ich wünsche Ihnen allen, liebe Kameraden, und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das anbrechende Jahr 2009 viel Gesundheit, Soldatenglück sowie Gottes reichsten Segen!
Euer Marinepfarrer Don Harald,
Mil. Oberkurat Dr Harald TRIPP,
Militärpfarrer von Wien
Liebe Angehörige der Militärdiözese!
Advent und Weihnachten – zu keiner anderen Zeit erleben wir als gläubige Christen so deutlich, wie sehr sich unsere Gesellschaft religiös und kulturell verändert hat. Wir erfahren immer wieder, wie fremd vielen Menschen in unserer Gesellschaft der christliche Glaube und die Kirche geworden sind. Zur gleichen Zeit aber bemerken wir eine Suche nach bleibenden Werten, nach einer tieferen Verankerung des Lebens über das hinaus, was sichtbar und greifbar ist, und ein neu aufbrechendes Interesse am Bereich des Religiösen und des Spirituellen. Für gläubige Christen ist deshalb die Zeit von Advent und Weihnachten eine große Herausforderung. Denn die Kirche feiert in ganz besonderer Weise das Geheimnis unseres Heiles, die Menschwerdung Gottes, und das in einer Umwelt, die dieser Botschaft oft verständnislos gegenüber steht oder diese Botschaft, ihre Symbole und die damit verbundenen Gefühle in den Dienst der Werbung und des Konsums stellt.
Trotz dieser widersprüchlichen Situation hat gerade das Weihnachtsfest eine besondere Bedeutung in unserer Gesellschaft behalten, auch in seiner zentralen, christlichen Botschaft. Diese wird zwar immer wieder in Frage gestellt, es gibt immer wieder Versuche, dem Fest seine christliche Bedeutung zu nehmen, es esoterisch zu interpretieren oder es zu einem rein innerweltlichen Fest mit einer sozialen Botschaft zu machen. Auch wenn diese Versuche oft vom christlichen Gehalt des Festes absehen, sie stellen doch sehr häufig für Menschen, die sich darauf einlassen, Brücken zur Welt des christlichen Glaubens dar. Und es ist vor allem eine wesentliche Botschaft des Weihnachtsfestes, die es auch in unserer weithin säkularisierten Zeit für viele Menschen zu etwas Besonderem macht: Die Botschaft von Gott, der aus Liebe zu Seinen Geschöpfen Mensch wird, der sich unsere menschliche Existenz zu Eigen macht, in Armut geboren wird, als Glied einer menschlichen Familie lebt und sich aus Liebe zu uns dem Leiden und dem Tod unterwirft. So sehr das Wort „Liebe“ missbraucht scheint und oft auf eine vorübergehende Emotion reduziert wird, Weihnachten ist jenes Fest, das für viele Menschen die Hoffnung auf echte und unzerstörbare Liebe aufrecht hält.
Diese Hoffnung leben wir in einer Welt voller Spannungen und Konflikte. Das erfahren besonders unsere Soldaten. Sie werden ja nicht nur sehr intensiv mit der Realität von Konflikten, Gewalt und Krieg konfrontiert, ihnen ist auch die Verantwortung für den Umgang mit Gewaltmitteln anvertraut, die sie ausschließlich zur Sicherung von Frieden und Freiheit „der Völker“ – wie es das Zweite Vatikanische Konzil (Gaudium et spes, 79) ausdrückt – gebrauchen sollen. Besonders in den verschiedenen Einsätzen in Konflikt- und Krisengebieten begegnet uns viel Leid und Not. Es ist nicht verwunderlich, dass sich gerade Soldaten immer wieder jene Fragen aufdrängen, die das Zweite Vatikanische Konzil (Gaudium et spes, 10) als „die tieferen Fragen der Menschheit“ bezeichnet hat: „Was ist der Mensch? Was ist der Sinn des Schmerzes, des Bösen, des Todes – alles Dinge, die trotz solchen Fortschritts noch immer weiter bestehen? Wozu diese Siege, wenn sie so teuer erkauft werden mussten? Was kann der Mensch der Gesellschaft geben, was von ihr erwarten? Was kommt nach diesem irdischen Leben?“ Auch in diesem Jahr dürfen wir zu Weinachten wieder erfahren, wie Gott uns alle einlädt, jene Antwort auf diese Fragen anzunehmen, die Er selbst uns in Jesus Christus gegeben hat.
So wünsche ich allen Soldaten und allen Bediensteten des Österreichischen Bundesheeres sowie ihren Angehörigen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, besonders allen, die im Inland oder im Ausland in Einsätzen stehen. Ich danke allen für ihre Bereitschaft, sich für Sicherheit und Frieden einzusetzen und bin mit ihnen in dieser Zeit besonders im Gebet verbunden. Von Herzen erbitte ich für Sie alle Gottes Segen!
+ Mag. Christian Werner
Militärbischof für Österreich
Am 16.12.2008 lud die Militärmusik des Militärkommandos Burgenland Kameraden und Freunde zur Adventfeier in die Hauskapelle der Martinkaserne in Eisenstadt ein. Kapellmeister Obstlt Hans Miertl konnte neben den Repräsentanten des Mikdo, geführt von Militärkommandant Bgdr Mag. Johann LUIF, auch viele Ehrengäste, Ehrenmitglieder der MilMusik Burgenland, etc. - die auch weite Anfahrtswege auf sich genommen hatten - begrüßen.
Besonders begrüßt wurden u.a. der frühere Militärkapellmeister Oberst i.R. Prof. Rudolf Schrumpf mit Gattin, der Präsident der Kameradschaft „Eisernes Kreuz 1813“ (ÖKB-Landesverband Wien) Direktor Vzlt Josef Krafek mit Kameraden, der Präsident des ÖMV, Oberst dhmtD aD Baurat h.c. Prof. DI Karl Skrivanek, Ehrenmitglied der Militärmusik Burgenland.
Seine Beziehung zur Militärmusik Burgenland geht weit zurück und entwickelte sich aus der Freundschaft zu Mil. Kapellmeister Rudolf Schrumpf und Musikmeister Leopold Linshalm seit dem Jahre 1983.
So führte zum Beispiel die Militärmusik Burgenland 1984 den von Karl Skrivanek zum 10- jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen dem damaligen Jagdpanzer-Bataillon 1( JaPzB1) aus Wiener Neustadt und dem Werk Wien der Steyr -Daimler-Puch AG in der TherMilak veranstalteten großen Partnerschaftsfeier komponierten und dem JaPz B1 Marsch gewidmeten Marsch „Wr. Neustadt’s Kürassiere“ bei dieser Veranstaltung erstmals auf.
Und 1998 kam ein Ensemble der Militärmusik Burgenland nach Vorbereitung durch Oberst Prof DI Skrivanek, der damals als Chefrepräsentant der Steyr–Daimler-Puch AG in Peking wirkte, im Advent nach Peking und konzertierte mit großem Erfolg an der österreichischen Botschaft, in Gottesdiensten der katholischen Diözese Peking in der Bischofskathedrale der NAN TANG= Südkirche) - zB am 8. Dezember, dem Tag Maria Empfängnis - und an vielen öffentlichen Plätzen.
Ein besonderes Ereignis war dann auch die Mitwirkung der Militärmusik Burgenland unter Oberst Rudolf Schrumpf beim Chinesischen Neujahrskonzert zum Frühlingsfest im Jahr des Tigers im Goldenen Saal des Musikvereines in Zusammenarbeit mit der WU–Promotion , der größten privaten Musikagentur, die auch von Oberst Prof Skrivanek vermittelt wurde, ist doch der Generaldirektor der WU–Promotion , Herr Jiatong WU, ein enger Freund des Präsidenten des ÖMV – noch aus der Zeit von dessen vieljährigen Wirken in China.
Das Konzertieren mit dem berühmten chinesischen Traditionsorchester im ausverkauften Großen Saal des Musikvereins war für die burgenländischen Militärmusiker ein großes Erlebnis.
In einem weiteren Bericht wird die Militärmusik Burgenland im Rahmen der Bundesheerinformation vom ÖMV besonders vorgestellt werden. (siehe : Die Militärmusik Burgenland)
Doch nun zurück zur Weihnachtsandacht 2008 in der Hauskapelle der Martinkaserne
Die ökumenische Andacht wurde von MilOKur MMag. Alexander M. Wessely (röm .kath.) und MilKur Mag Theologie Hptm Susanne Baus (evangelisch), umrahmt vom Bläserensemble und von ein Holzbläserensemble der Militärmusik Burgenland, gestaltet.
Das von der röm.kath . Militärpfarre beim MilKdo Burgenland herausgegebene und von MilOKur Militärpfarrer MMag Alexander M.Wessely zusammengestellte Informationsblatt zur Hauskapelle beschreibt diese wie folgt:
Die kunsthistorisch interessante Hauskapelle steht allen Soldaten für Gottesdienste und zur persönlichen Besinnung zur Verfügung.
War die Kapelle ursprünglich im Stil des Historismus errichtet worden, der auf Vorbilder der klassischen Antike, bzw. der mittelalterlichen Gotik zurückgreift, so ging viel von der Innenausstattung im Laufe der wechselvollen Geschichte verloren, unter anderem auch der Altar und das neugotische Chorgestühl. Nur die Decke und die beiden Säulen die die Empore stützen, stammen noch aus der ursprünglichen Einrichtung.
Elegant ist das Deckenfries mit sechs herabhängenden Kapitellen gestaltet. Außen ist an allen vier Seiten ein Portikus mit zehn Bögen und zehn Kapitellen angedeutet. Die Konzentration zur Mitte hin mit dem achtzackigen Stern, in dessen Mitte sich vier Engelsköpfe befinden symbolisiert Ordnung und Übersichtlichkeit.
1958 stiftete die Burgenländische Landesregierung das große Doppelmittelfenster, welches den Heiligen Martin als römischen Offizier und die Heilige Barbara als Patronin der Artillerie darstellt. Die beiden Seitenfenster symbolisieren Brot und Wein, die damaligen Hauptprodukte des Burgenlandes und Zeichen der Eucharistie. Ebenso befindet sich im Altarbereich eine Sandsteinmadonna - eine verkleinerte Kopie der Dienstbotenmadonna aus dem Wiener Stephansdom. Der Altar wurde aus Untersberger Marmor ausgeführt. Das Tabernakel, das Altarkreuz und die Festtagskerzenleuchter sind ein Geschenk des Österreichischen Militärbischofs S.E. Mag Christian Werner aus der St.Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt. Die vier Bilder an den Seitenwänden sind im Stil der Nazarener gemalt und
Stellen Szenen aus dem Leben Jesu dar:
Die Geburt Jesu in Betlehem
Die Flucht der Hl .Familie nach Ägypten
Den zwölfjährigen Jesus im Tempel
Jesus als Zimmermann in Nazareth
Die Hauskapelle in der Martinkaserne ist damit für die Soldaten, wenn immer es der Dienst zulässt, ein Ort der Einkehr und Besinnung.
KUIKAP – Kunst in der Kapelle
Dazu kommt, dass Mil Pfarrer MilOKur MMag Wessely eine kulturelle Veranstaltungsreihe –Kunst in der Kapelle ( KUIKAP) - in der Kapelle eingerichtet hat, deren Aufgabe es ist, den sakralen Raum der Martinskapelle (auch) als Kunstraum erleb- und erfahrbar zu machen, wie dies MilPfarrer Wessely ausdrückt.
Er führt weiter aus:
Eingebettet in die Architektur des Historismus sollen Photoausstellungen, Textausstellungen, Objektausstellungen und Musikbeschallungen unterschiedlichster Art in unregelmäßigen Abständen Aspekte des Christentums unter den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchten, zum Gespräch, aber auch zur Diskussion und letztlich zum Gebet in der Kapelle einladen. KUIKAP ist vielleicht ein neuer Weg durch Kunst Gott zu suchen und zu finden und zu verehren, egal wie wir ihn nennen. (Zitatende)
KUIKAP 9 “...UND SIE FANDEN DAS KIND...“ Papierkrippenausstellung.
Zu dieser Weihnachtszeit 2008 wird im Rahmen von KUIKAP 9 in der Kapelle eine schöne, interessante Ausstellung von Papierkrippen gezeigt. Die Geschichte der Papierkrippe beginnt in Italien bereits im 16. Jahrhundert. Von hier aus breitete sie sich rasch über ganz Mitteleuropa aus und erreichte im 18.und 19. Jahrhundert große Popularität. Eine detaillierte Beschreibung dieser Krippenkunst bietet ein Flyer, der in der Kapelle aufliegt.
KUIKAP 9 zeigt mehrere große und kleinere Papierkrippen im Original und in der Replik.
Einige der Krippen zeigen, wie es bei den Papierkrippen üblich war, mehrere Szenen der Weihnachtsszene. So findet der Betrachter Maria und Josef auf Herbergssuche, beim der Krippe, bei der Anbetung der Könige und bei der Flucht nach Ägypten. Diese einzelnen Szenen wurden durchwegs parallel aufgebaut, sodass sich die ganze Weihnachtsgeschichte vor dem staunenden Auge ausbreitet.
Einige Fotos, die in diesem Bericht eingearbeitet sind mögen dies zeigen.
Im Rahmen der Andacht wurden vom Direktor der Kameradschaft Eisernes Kreuz 1813 (ÖKB), Direktor Vzlt Josef Krafek, Ehrungen von verdienten Kameraden vorgenommen.
Nach Ende der Andacht lud dann Kapellmeister Obstlt Hans Miertl die Soldaten des MilKdo Burgenland und die Gäste zu einem gemütlichen Beisammensein und zu einem schmackhaften Imbiss im Probenraum der Militärmusik ein.
Die Teilnehmer verließen die Martinkaserne in der Vorfreude auf die nächste große Veranstaltung, dem Frühjahrskonzert der Militärmusik in Eisenstadt am 4. April 2009 und der im Mai folgenden Zusammenziehung aller Militärmusikkapellen im Burgenland mit einem großen Konzert auf der Seebühne in Mörbisch.
....... Herzlich Willkommen!
Treffen bei der Vorweihnachtsfeier der Kameradschaft (ÖKB) Eisernes Kreuz 1813 am 17.12.2008 im Restaurant „Zum Haydn“ in Wien.
Auch diese schöne Feier unter dem Motto "...und es begab sich..." wurde vom Bläserensemble der Militärmusik Burgenland musikalisch umrahmt.
Direktor Krafek konnte u.a. als Ehrengäste Prälat Mons. Rudolf Schütz, Militärpfarrer von Wien und Marinepfarrer des ÖMV, MilOKur Dr Harald Tripp („Don Harald“) und Obst dhmtD aD Prof Baurat h.c. DI Karl Srivanek, Präsident ÖMV, begrüßen.
Die dem Bericht beigefügten Fotos lassen sicher die kameradschaftliche Atmosphäre der gemütlichen Veranstaltung, die viel Gelegenheit für interessante Gespräche bot, erkennen.
ÖMV-Marinepfarrer „Don Harald“ hat am nächsten Tag Präsident Prof. Karl Skrivanek dann seine besondere “Weihnachtsbotschaft für den ÖMV“ übergeben, die nun, wie auch der Weihnachtsgruß unseres Militärbischofs S.E. Mag. Christian Werner, diesem Bericht beigegeben ist.
In diesem Sinne wünscht der Präsident des ÖMV
allen Mitgliedern, Partnern und Freunden sowie ihren Familien
Frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr 2009
... mit immer einer Handbreit Wasser unter dem Kiel ...
VIRIBUS UNITIS
Oberst dhmtD aD Prof Baurat h.c.DI Karl Skrivanek Präsident ÖMV