Fahnensegnung der neuen Verbandsfahne
des ÖMV am 30.4.2011

Am 30.4.2011 fand um 10:30 in der Stiftskirche Wien die feierliche Segnung der neuen Verbandsfahne des Österreichischen Marineverbandes und die von vom Präsidenten des Österreichischen Marineverbandes Oberst dhmtD a.d. Baurat h.c. Dipl.Ing. Karl Skrivanek persönlich gestifteten und handgestickten Fahnenbänder, durch S.E. Militärbischof Mag. Christian Werner statt.

Als neues und jüngstes Verbandsmitglied hat unsere Marinekameradschaft „Vizeadmiral Erzherzog Ferdinand Max-CSLI“ diese neue Verbandsfahne gestiftet und Ehgn Mag. Hildegard Habsburg-Lothringen hat in dankenswerter Weise die Aufgabe der Fahnenpatin übernommen.

Unsere Marinekameradschaft wurde auch mit der Aufgabe betraut, diese feierliche Zeremonie zu organisieren, vorzubereiten und auszurichten. So war es selbstverständlich, dass unsere Marinekameradschaft mit dem gesamten Vorstand (Senator h.c. Wolfgang Steinhardt (Obmann), Frau Dr.med. Martina Mitter (Obmannstellvertreterin), Christoph Ptak (Schriftführer), Wolfgang Leithner (Kassier) und Josef Maria Gebel (Rechnungsprüfer) vertreten war.

Nach dem Einzug des Klerus übergab der Obmann der Marinekameradschaft „Vizeadmiral Erzherzog Ferdinand Max-CSLI“ die Fahne dem Präsidenten des Österreichischen Marineverbandes.

Als Fest- und Ehrengäste konnte der Präsident des Österreichischen Marineverbandes Oberst dhmtD a.d. Baurat h.c. Dipl.Ing. Karl Skrivanek begrüßen: Ehg Mag. Markus Habsburg-Lothringen, den stellvertretenden Generalsstabschef des österreichischen Bundesheeres Herrn GenLt Christian Segur-Cabanac, den Kommandanten der Logistikschule Bgdr. Mag. Dieter Jocham, den stellvertretenden Militärkommandanten von Wien Oberst Mag. Gerhard Skalvy und den Doyenoffizier des Militärkommandos Wien Oberst i.R. Adolf Neidhart.

Auch eine große Abordnung der LAZARUS UNION und des Corps Saint Lazarus Austria-CSLA (angeführt durch den LAZARUS UNION Generalsekretär Erich Kadlec und dem CSLA Generalsekretär Robert Eiserle) nahmen an diesem Festakt teil.

Zu dieser Festveranstaltung kamen insgesamt dreizehn Fahnenabordnungen und 14 Marinekameradschaften haben an diesem Festakt teilgenommen. Auch unsere neue Marinekameradschaft und das CSLA waren mit ihren neuen Fahnen vertreten. Das Kommando über den Fahnenblock übernahm Obstlt CSLI Wolfgang Sax, der wesentlich dafür sorgte, dass das traditionelle Fahnenzeremoniell perfekt eingehalten und durchgeführt wurde.

Durch den Militärbischof wurden auch die neuen Auszeichnungen des Österreichischen Marineverbandes „VIRIBUS UNITS“, für die bereits eine generelle Trageerlaubnis zur Uniform des österreichischen Bundesheeres erteilt wurde, gesegnet.

Musikalisch war diese Fahnensegnung und Festmesse noch beeindruckender als das Zeremoniell. So spielte bestechend und professionell das Bläserquartett der Gardemusik die neue Fanfare des Österreichischen Marineverbandes, komponiert von Prof. Stefan Hausmann, in einer Art und Weise, dass einem „die Gänsehaut über den Rücken lief“. Der musikalische Höhepunkt war aber das „Ave Maria“ von Franz Schubert, gesungen von Veronika Groiss.

Vor dem Schlusssegen erfolgte noch eine Kranzniederlegung vor der Gedenktafel der gefallenen Kameraden der Österreichischen Kriegsmarine durch die Geistlichkeit und dem Präsidium des Österreichischen Marineverbandes unter den Klängen von „Ich hatte einen Kameraden“.

Damit war der Festakt abgeschlossen und nach Schlusssegen und dem, von Frau Veronika Groiss gesungen „Laudate Dominum“ erfolgte der Auszug. Erfreulich für uns als neue Marinekameradschaft waren die Kommentare der anwesenden Gäste und Kameraden: „…das war die beste Festmesse die wir seit zehn Jahren erleben durften…“. Danke an alle Kameraden für dieses Lob! Wir freuen uns darüber!

Zur Erinnerung an diesen Tag erhielten jede Fahnenabordnung ein Fahnenband und danach alle Teilnehmer eine Gedenkurkunde überreicht.

VIRIBUS UNITIS !

Sämtliche Fotos wurden uns kostenlos zur Verfügung gestellt von: HANNES HOCHMUTH, Pressefotograf
Wir bedanken uns SEHR herzlich!

Grußworte zur Fahnensegnung

Hohe Geistlichkeit,
Mit großer Freude begrüße ich besonders unseren hochverehrten Herrn Militärbischof von Österreich Mag Christian WERNER und danke S.E. dass er uns diese hl Messe schenkt, in der mit der neuen Traditionsfahne auch die neuen Ehrenzeichen des ÖMV -die Marinekreuze VIRIBUS UNITIS gesegnet werden.

verehrte Fest -und Ehrengäste aus dem In-und Ausland, die Sie uns -den ÖMV- an diesem besonderen Tag, an dem die neue Ehrenfahne unseres Verbandes gesegnet werden wird, durch Ihre Anwesenheit auszeichnen,

liebe Kameraden vom österreichischen Bundesheer. Stellvertretend für alle anwesenden Kameraden vom ÖBH darf ich Herrn SL GenLt Mag Christian SEGUR-CABANAC persönlich begrüßen und mich auch herzlich für die wertvolle Beratung bei der Gestaltung der neuen Insignien bedanken.

liebe Marinekameraden, die Ihr heute aus allen 15 Marinekameradschaften des ÖMV zur JVV 2011 nach Wien gekommen seid.

Liebe Kameraden vom Kameradschaftsbund und von den wehrhistorischen Gruppen!
Danke für Eure Teilnahme an dieser FESTMESSE.

Unsere neue FAHNE soll die große Jahrhunderte alte österreichische Marinetradition widerspiegeln und damit die großen Leistungen der österreichischen Kriegsmarine, auch deren Forschungsreisen – denken wir nur an die Reise der SMS NOVARA um die Erde 1857-1859 oder die „Nordpol-Expedition 1872-1874 und die vielen Missionen von Schiffen der k.u.k. Kriegsmarine nach Asien oder die Orientreise von Kaiser Franz Joseph anlässlich der Eröffnung des Suezkanals 1869. Wir gedenken aber auch der großen Zeit der österreichischen Handelsmarine, der Handelsschiffe und Passagierschiffe -des Österreichischen Lloyd, die Österreich -Amerika -Linie.

Daher sind wir dankbar, dass die verehrte Gemahlin unseres ÖMV-Ehrenmitglieds Ehg Mag Markus Salvator, unser Kamerad von MK Prinz Eugen, Ried / Innkreis , Ehgn Mag. Hildegard die Aufgabe der FAHNENPATIN übernommen hat, und damit die Verbindung zum k.u.k. ÖSTERREICH und seiner ruhmreichen KRIEGSMARINE nachvollziehbar gegeben ist. Wir danken für die große Ehre!

Fahnen werden auch mit FAHNENBÄNDERN verziert. Solche Fahnenbänder werden oft von Behörden, Vereinen und Einzelpersonen gewidmet. Auch zum heutigen Anlass wurde ein spezielles Fahnenband sowie ein besonders gestaltetes GEDENKBLATT gewidmet, das dann den Fahnenträgern und Ehrengästen zur Erinnerung an diesen Tag übergeben werden wird.

Dank sage ich besonders dem Obmann unserer neuen MK Vizeadmiral Ehg Ferdinand Max -CSLI, Wien, Senator h.c.Wolfgang Steinhardt, der die neue Fahne gestiftet hat und damit ein besonderes Zeichen der kameradschaftlichen Verbundenheit mit dem ÖMV bewiesen hat. DANKE -lieber Wolfgang -Dir und Deiner, unserer MK EFM- VIRIBUS UNITIS!

FAHNEN gelten als Symbole der Gemeinschaft!

Wir alle wissen um die SYMBOLHAFTIGKEIT der Fahne, die in erster Linie das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der „Gleichheit unter der Fahne “ aufzeigt. Die Fahne bildet damit einen ideellen WERTEBEGRIFF. Und sie gilt sowohl als Präsentationszeichen, wie auch als Zeichen der Repräsentation.v

Aus der engen Bindung der Truppe zu ihrer Fahne erwuchs auch deren Bedeutung als Symbol der militärischen Ehre und Treue.
Daher leistet auch der heutige Soldat den Fahneneid auf die Republik Österreich.

Und unsere FAHNE soll in gleichem Sinne gleichsam das SYMBOL unserer Gemeinschaft sein, und -der Tradition folgend- heute kirchlich gesegnet, unsere Gemeinsamkeit im Geiste von VIRIBUS UNITIS stärken.

In früheren Jahrhunderten wurden Fahnen auch als Auszeichnung für besondere Leistungen verliehen und auch heute ist die FAHNENPATIN SYMBOL für eine besondere Gesinnung in Verbindung mit der Gemeinschaft - in unserem Fall eben die VERBINDUNG des Hauses HABSBURG mit der k.u.k. Kriegsmarine - oder allgemein mit der österreichischen Marinetradition und damit mit dem ÖMV.

So ist neben dem Wappen des ÖMV und dem Schriftzug VIRIBUS UNITIS im blauen Tuch die Flagge der k.u.k. Kriegsmarine eingelassen.
Im Gegensatz zur rot-weiß-roten Nationalflagge Österreichs, die erst mit der Gründung der Republik im Jahre 1918 an die Stelle der schwarz-gelben Farben des Kaiserreiches trat, geht die rot-weiß-rote Seeflagge auf Kaiser Josef II. zurück. Sie wurde am 20. März 1786 eingeführt und zeigte im vorderen Drittel des weißen Mittelstreifens den in Gold gefassten österreichischen Bindenschild, darüber eine vereinfachte, mit Perlen besetzte goldene Königskrone. Abgesehen von einigen geringfügigen Änderungen blieb diese k.u.k. Seeflagge 132 Jahre lang - bis zum Untergang der Donaumonarchie - ununterbrochen in Gebrauch.
Mit dem Einbeziehen dieser traditionellen Symbole besinnt sich der ÖMV bewusst der österreichischen Marinetradition.

Im Zeichen des Delfins haben wir im Vorjahr ein Denkmal als Sinnbild der Freundschaft auf See und der nautischen Zusammengehörigkeit im Vereinten Europa an der Donau bei der Reichsbrücke errichtet. Auch dies hat ähnlichen Symbolcharakter.

Mit der Niederlegung eines Kranzes am Ende des Gottesdienstes in dieser Kirche beim Denkmal für die Gefallenen wollen wir aller zum letzten Ankerplatz abberufenen Kameraden gedenken -heute besonders aber des am 17.4.2011 in Klagenfurt verstorbenen Kameraden und früheren Präsidenten des ÖMV,Dr Erwin SCHATZ.
Wir werden Seiner und aller von uns gegangener Kameraden gedenken!

Ich bitte nun, mit der hl. Messe fortzufahren!

Ostergottesdienst 2011

Predigt von Militärbischof Mag. Christian WERNER

Eigentlich ist der Thomas gut zu verstehen. Er steckt voller Fragen und Zweifel. Und außerdem traut er sich diese Fragen offen zu stellen.

Es ist ja wirklich nicht leicht, zu glauben, dass der Meister, mit dem sie drei Jahre lang unterwegs gewesen waren und der so schrecklich brutal geendet hat, am Leben sein soll. Dass er einfach wieder da sein soll, ganz lebendig und leibhaftig.
Dass da Thomas seine Zweifel hat, wer wollte ihm das verargen?

Doch zurück zum Tatort.
Man hatte also Jesus in ein Felsengrab gelegt, nahe der Hinrichtungsstätte, dem Golgota. Am übernächsten Morgen waren Frauen beim Grab, fanden es offen, ihn aber nicht darin.
Hat jemand den Leichnam weggenommen?
Da sieht Maria von Magdala einen Mann, den sie für den Gärtner hält: „Hast du ihn weggebracht? Wohin hast du ihn gelegt?“
Der spricht sie an mit ihrem Namen: „Maria!“
Da erkennt sie ihn: „Rabbuni! Meister!“ sagt sie betroffen und sie eilt sofort zu den Aposteln und sagt ihnen: „Ich habe den Herrn gesehen“ (vgl. Joh 20,11-18).

Da setzt nun das heutige Evangelium ein. Sehr viel Glauben schenken sie dieser Frau nicht, die elf Männer, die ängstlich die Türen fest verschlossen hatten. Für Geschwätz hatten sie dies gehalten, so berichtet ganz ehrlich Lukas (Lk 24,11). Und die Situation war gefährlich. Hatte man Jesus verhaftet und exekutiert, warum sollten nicht auch sie an die Reihe kommen?

Was dann geschah, ist schwer begreiflich, aber die Jünger bezeugen felsenfest, dass es so gewesen ist: Plötzlich ist Jesus da, mitten unter ihnen, trotz der verriegelten Türen. Und sie freuten sich, dass er es ist, daran hatten sie keine Zweifel: an seinen Händen zeigt er die Nagellöcher und die große Seitenwunde, vom Lanzenstich, der seinen Tod sichern sollte – nicht blutende Wunden, auch nicht vernarbte, sondern ... ja, wie soll man sich vorstellen, was in unserer Erfahrung sonst nicht vorkommt?

Thomas, der nicht dabei war, will sehen, betasten, im wörtlichen Sinn be-greifen. Sonst kann er einfach nicht glauben, was ja wirklich unglaublich ist.

Acht Tage darauf – so hörten wir im Evangelium – waren die Jünger wieder versammelt.
Wieder steht Jesus plötzlich unter ihnen. Und Thomas kann nun wirklich be-greifen, dass Er lebt. Und jetzt glaubt er. Jetzt kann er aus ganzem Herzen sagen: „Mein Herr und mein Gott!“

Wie aber sollen wir begreifen, was für uns unbegreiflich ist, weil er ja unsichtbar für uns bleibt?
Nicht sehen und doch glauben sollen wir, sagt Jesus zu Thomas.
Aber kann man grundlos glauben, einfach so ins Ungewisse hinein?
Das erwartet Jesus nicht.
Gründe zu glauben gibt es, Gründe zu vertrauen:
zuerst die Glaubwürdigkeit derer, die damals Jesus wirklich gesehen haben, besonders der Zweifler Thomas – sie haben keine Halluzinationen gehabt -; dann aber auch das Zeugnis der vielen Generationen danach und bis heute, die zwar den Auferstandenen nicht gesehen haben, aber im Glauben seine Nähe, seinen Geist, seine Liebe gespürt haben.

„Der Friede sei mit euch“, waren damals seine ersten Worte. Diesen Frieden schenkte er uns bis heute – einen Frieden der nicht von uns stammt.
„Christus ist unser Friede“, so lautet mein bischöflicher Wahlspruch als Militärbischof.
Und diesen Frieden wünsche ich uns allen.
Denn ich weiß: Er ist auferstanden und er ist mitten unter uns.