Der ÖMV gedenkt des einzigen Großadmirals der k.u.k. Kriegsmarine Anton von Haus!

Am 13. Juni 2009 gedachten in einer würdigen Gedenkfeier der Ö.M.V mit Präsident Oberst dhmtD aD Prof. DI Karl Skrivanek und die Kameraden vom Kommando der Heeresversorgungsschule, geführt vom Kommandanten, Bgdr Mag. Dieter Jocham in der Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne und später beim Ehrengrab an den Großadmiral Anton von Haus, dieses einzigen Großadmirals der k.u.k. Kriegsmarine.

Vor dem Gang zum Hütteldorfer Friedhof präsentierte Kamerad Obstlt dhmtD aD DI Dr. techn. Herwig Brun, Vizepräsident des ÖMV, in einem groß angelegten, reich bebilderten Power Point –Vortrag im Clubraum der HVS (nun: HLogS) das bewegte Leben des Großadmirals. Dabei wurde den Teilnehmern in diesem sehr lebendig gestalteten Beitrag das Leben des Großadmirals und sein vielseitiges Wirken überzeugend nahe gebracht und ich denke daran, diesen Vortrag an anderer Stelle einem größeren Publikum zugänglich zu machen.

Am Ende dieses aktuellen Berichts rufe ich das Wirken des Großadmirals in einer kurzen Zusammenfassung nochmals in Erinnerung.

Nach dem Vortrag fuhren wir zum Hütteldorfer Friedhof, wo am Ehrengrab Nr. 441 im Beisein der Kameraden des ÖMV und der HLogS die Gedenkfeier stattfand, bei der Militärgeneralvikar i.R.Prälat Rudolf Schütz an die Leistungen des Großadmirals erinnerte und dann, umrahmt vom Trompeter der Gardemusik, im Rahmen der Niederlegung eines Kranzes des Österreichischen Marineverbandes durch Präsident Skrivanek und Bgdr Jocham, dem Kommandant der HLogS geistliche Worte zum Anlass sprach.

Es folgten Worte des Gedenkens durch den Präsidenten des ÖMV und den Kommandant der HLogS.

Mit dem Lied vom guten Kameraden und dem Zapfenstreich endete die ergreifende Feier am Hütteldorfer Friedhof und die Kameraden fuhren wieder zur Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne (HLogS) zurück, wo das Erlebte nochmals besprochen wurde und in der Erinnerung die traditionsreiche k.u.k. Kriegsmarine wieder auflebte.

Danke sage ich dem Kommandanten der HLogS und Ehrenmitglied des ÖMV, Herrn Bgdr Mag Dieter Jocham für die große Unterstützung bei der Organisation der Veranstaltung, für seine Worte am Ehrengrab und für seine Eintragung in das Erinnerungsbuch des Ö.M.V:

„Dem ÖMV unsere hohe Anerkennung für das Hochhalten der Tradition der k. u. k. Marine .Meinen besonderen Respekt für die Ausrichtung der würdigen Kranzniederlegung zu Ehren von Großadmiral v. Haus!“

Danke sage ich auch Herrn Militärgeneralvikar i.R. Prälat Rudolf Schütz für seinen tief empfundenen geistlichen Beitrag. Nach seinen Worten über Berufung und Verantwortung im Leben, sowie über Glauben, Auferstehung und ewiges Leben, schloss er mit den Worten aus der Offenbarung des Johannes (Zitat):

„ER, der auf dem Thron saß, sprach:
Seht, ich mache alles neu. Ich bin das Alpha und das
Omega, der Anfang und das Ende.
Wer durstig ist, den werde ich umsonst aus der Quelle trinken lassen, aus der das
Wasser des Lebens strömt. Wer siegt, wird dies als Anteil erhalten:
ICH WERDE SEIN GOTT SEIN UND ER WIRD MEIN SOHN SEIN“
(Offb 21, 4.5a, 6b-7)“

Betrachten wir nun Leben und Wirken von
GroßadmiralAnton von Haus:

Anton Haus wurde am 13. Juni 1851 in Tolmein (Grafschaft Görz und Gradiska) geboren und war von 1916 bis zu seinem Tod Großadmiral der Österreichisch-Ungarischen Kriegsmarine.

Nach seinem Eintritt in die Kriegsmarine im Jahr 1869 arbeitete Haus unter anderem als Lehrer an der Marineakademie in Fiume. In dieser Zeit veröffentlichte er sein Buch – Grundzüge der Ozeanographie und maritimen Meteorologie (1891). 1900 wurde ihm der Befehl über eine Korvette übertragen, mit der er im Anschluss an eine Weltreise die anderen Großmächte bei der Niederschlagung des Boxeraufstandes in China unterstützen sollte. Er blieb, nachdem sich die Lage wieder beruhigt hatte, als Kommandant eines Panzerkreuzers noch bis 1902 im Fernen Osten.

Nach seiner Rückkehr nach Österreich-Ungarn wurde Haus 1907 als Anerkennung für seine Verdienste zum Vizeadmiral, befördert. Im gleichen Jahr nahm er von Mai bis Oktober als Abgesandter Österreich-Ungarns an der Friedenskonferenz von Den Haag teil.

1912 wurde Haus zum Flotteninspekteur und am 24. Februar 1913, nach der Pensionierung Graf Rudolf Montecuccolis, zum Oberbefehlshaber der Marine ernannt.

Die 1913/ 14 eingeführte graue Farbgebung der k.u.k. Kriegsmarine wurde im Marinejargon scherzhaft als „Hausian“ bezeichnet. Das Bild zu diesem Bericht stellt die k.u.k. Flotte beim Manöver in der Adria im Jahre 1913 dar und zeigt diese neue Farbe .Das eindrucksvolle Bild wurde vom Heeresgeschichtlichen Museum für diesen Bericht zur Verfügung gestellt, wofür ich danke.

Als sein Flaggenschiff wählte er SMS Viribus Unitis. Auf ihr musste er 1914 die Leichname des ermordeten Thronfolgerpaares nach Triest bringen.

Mit dem Eintritt Italiens in den Krieg (1915) ließ Haus die italienische Küste durch die Flotte beschießen .Die rasche Antwort Österreich-Ungarns auf die italienische Kriegserklärung sicherte die Vorherrschaft seiner Marine in der Adria für die Dauer des Krieges. Trotz aller Kritik - besonders von deutscher Seite – vertrat Haus, der als hervorragender Stratege galt, die Ansicht, dass die österreichisch–ungarische Kriegsmarine unnötigen Risiken aus dem Wege gehen müsse. Deshalb wurden unter seiner Führung hauptsächlich die leichten Streitkräfte voll eingesetzt und die Schlachtschiffe als Abschreckung in Pola zurückbehalten. Einsätze im Schwarzen Meer, sowie in der Nordsee und im Atlantik mussten aus Gründen des Nachschubs und des zu hohen Risikos unterbleiben. In dieser Haltung wurde er vom k.u.k. Generalstab unterstützt.

Im Mai 1916 erhielt Haus als erster und einziger Befehlshaber in der österreichisch –ungarischen Kriegsmarine den Rang eines Großadmirals, der dem Rang eines Generalobersten in der Armee entsprach.

Er starb am 8. Februar 1917 an Bord seines Flaggenschiffes SMS Viribus Unitis im Alter von 66 Jahren an einer Lungenentzündung. Im Beisein von Kaiser Karl I wurde er auf dem Marinefriedhof in Pola beigesetzt. Der Kaiser verlieh im posthum das Kommandeur-Kreuz des Maria Theresien–Ordens.

1925 wurden seine Überreste auf Betreiben des Marineverbands auf dem Hütteldorfer Friedhof in Wien im Ehrengrab Nr 441 neu beigesetzt. Womit sich der Kreis unserer Betrachtung an diesem Tag schließt.

Prof. Baurat h.c.DI Karl, Skrivanek, Oberst dhmtD aD
Präsident Ö.M.V.
Wien,13.Juni 2009

Urheberrecht Fotos : ÖMV-Marinefotograf-Pressefotograf -Hannes Hochmuth