Delegationsreise des ÖMV

zur Associazione Nazionale Marinai D'Italia nach Montesilvano, Italien

Der italienische Partnerverein ASSOCIAZIONE NAZIONALE MARINAI D’ITALIA (A.N.M.I.), Gruppo MONTESILVANO „Nello Sistilli“, hat eine Delegation des ÖSTERREICHISCHEN MARINEVERBANDES (ÖMV) zwecks Teilnahme an der Einweihung des Denkmals für die italienischen Seeleute in MONTESILVANO eingeladen.
Nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten durch den Präsidenten des ÖMV wurde diese Delegationsreise in der Zeit vom 28. April bis 5. Mai 2009 durchgeführt.

Teilnehmer:
Prof. OberstdhmtD a.D. DI Karl SKIVANEK, Präsident ÖMV;
Hans MÜLLER, Marinekameradschaft(MK) Prinz Eugen, RIED;
DI(FH) Alfred SKRIVANEK mit Gattin, MK Prinz Eugen;
Robert RIEGER mit Gattin, Obmann MK Novara , FELDKIRCHEN;
Willi PERKO mit Gattin, MK Novara, Feldkirchen;
Giancarlo POLITO, MK Novara, Feldkirchen;
Hanns SCHWIMANN, MK Admiral Erzherzog Franz Ferdinand, WIEN;
Dr. Fausto FAUSTI, MK Fregattenkapitän Peter-Pirkham,VILLACH;

Gastteilnehmer:
Brigadier MinR Mag. Edwin WALL mit Gattin;
Brigadier i.R. Johann STRAKA mit Gattin;
Frau Ulrike HABSBURG-LOTHRINGEN;
Frau Natalie KOSTIAL

1. Tag (28 04)
Anreise nach PESCARA

Die aus RIED und WIEN kommenden Teilnehmer reisten am 28 04 2009 um 0623 Uhr vom Wiener Südbahnhof ab. In VILLACH stiegen die Teilnehmer aus Kärnten zu. Nach einem Zwischenhalt in VENEDIG wurde die Fahrt fortgesetzt. Eintreffen in PESCARA pünktlich um 2125 Uhr.
Dort wurden wir vom Präsidenten der A.N.M.I.-MONTESILVANO, Dr. Angelo JORI, und italienischen Kameraden begrüßt und mit deren Privatautos zu unserem Hotel im acht Kilometer entfernten MONTESILVANO gebracht. Beim späten Abendessen wurde das weitere Programm besprochen und wir erfuhren, dass für die Reisebewegungen in ITALIEN von NELLO SISTILLI (für uns kostenlos) ein Autobus angemietet worden war.

2. Tag (29 04)
Offizieller Besuch beim Marinekommando in ANCONA (Comando in capo del dipartimento militare marittimo dell’Adriatico)

Nach der Autobusfahrt nach ANCONA wurden wir von einem Kleinbus der Marine abgeholt und zum Admiralitätspalast des Marinekommandos gebracht. Unsere Delegation wurde vom Chef des Stabes begrüßt und in einem Briefing in den Wirkungsbereich und die Aufgaben der Marinebasis ANCONA eingewiesen.
Dann fuhren wir zum „Denkmal für die Gefallenen“, wo unser Präsident im Beisein der österreichischen Delegation, der Repräsentanten der A.N.M.I.-MONTESILVANO und einer Abordnung des Marinekommandos einen Kranz niederlegte.
Es folgte ein ausgedehntes Mittagessen mit erlesenen Meeresspezialitäten im Standortkasino (Circulo Ufficiale) von ANCONA gemeinsam mit Offizieren der Marinebasis.
Die vorgesehenen Besichtigungen konnten wegen starken Regens nicht stattfinden. Daher brachte uns der Autobus zurück nach MONTESILVANO.

3. Tag (30 04)
Besuch beim Bürgermeister von MONTESILVANO

Am Vormittag empfing uns der Bürgermeister der Stadt MONTESILVANO, Dr. Pasquale CORDOMA, im Rathaus mit sehr herzlichen Worten. Unser Präsident überreichte ein „Decreto Speciale“, in dem der Dank des ÖMV an die A.N.M.I.-MONTESILVANO „Nello Sistilli“ und die Stadt MONTESILVANO für die Einladung zur Einweihung des neuen Marinedenkmals ausgesprochen wird.
Gleichzeitig beurkundet dieses Dokument die Übergabe einer Anhängerfeldküche als Ausdruck der Verbundenheit mit den Erdbebenopfern der ABRUZZEN, insbesondere der Stadt L’AQUILA. Es handelt sich hierbei um eine historische, aber voll verwendungsfähige Feldküche, Baujahr 1952, der US-Armee aus dem Privateigentum des Kam. Ingo WEICKENKAS von der MK Prinz Eugen, RIED, der sich nach Bekanntwerden der Erdbebenkatastrophe spontan entschlossen hatte, sein Sammelstück für humanitäre Zwecke zu spenden. Darüber hinaus führte er auch gemeinsam mit Kam. Helmut KASTINGER den Transport nach MONTESILVANO durch.
Bürgermeister Dr. CORDOMA bedankte sich bei den Kam. WEICKENKAS und KASTINGER sowie den beiden Präsidenten DI SKRIVANEK und Dr. JORI für dieses Geschenk und die erwiesene Solidarität mit den Erdbebenopfern.
Weiters überreichte der Obmann der MK Fregatte Novara, Robert RIEGER, eine Geldspende des Bürgermeisters von FELDKIRCHEN für die Erdbebenopfer, die von Bürgermeister Dr. CORDOMA dankbar angenommen wurde.

Besuch der Stadt PENNE
Am Nachmittag ging es mit dem Bus in die 12.000 Einwohner zählende, auf einer felsigen Anhöhe liegenden Stadt PENNE, die ihren antiken ursprünglichen Charakter bis heute bewahrt hat.
Wir besichtigten trotz Regens die Villa der Erzherzogin Margarethe vonÖsterreich, heute ein Nonnenkloster, und den an der höchsten Stelle der Stadt gelegenen Dom.

4. Tag (01 05)
LA MAIELLA/GUARDIAGRELE

Der Vormittag des Staatsfeiertages war zur freien Verfügung, was einige von uns für Strandspaziergänge (im Wasser oder im Sand) nutzten.
m Nachmittag fuhren wir in das Berggebiet LA MAIELLA, wo wir u.a. auch die Gedenkstätte für einen italienischen Linienschiffsleutnant besuchten. Außerdem besichtigten wir das mittelalterliche Städtchen GUARDIAGRELE mit den zwei romanischen Kirchen S. Maria Maggiore und S. Francesco. (Die Konditorei im Zentrum, deren Spezialität "Le Sise di Monica" - auch 3 Monti genannt - Spuren auf Gesichtern und Kleidungsstücken hinterlässt, kann nur weiterempfohlen werden.)

5. Tag (02 05)
MANOPELLO/LANCIANO

Am Vormittag besuchten wir die Wallfahrtskirche in MANOPELLO, in dersich das „Volto Santo“, das heilige Tuch mit dem Antlitz Christi befindet.Der Nachmittag war für den Besuch der Stadt LANCIANO vorgesehen. Dort erhielten wir in der St. Franziskuskirche eine Einführung in das „Eucharistische Wunder von Lanciano“ aus dem achten Jahrhundert. Die heiligen Reliquien werden seit 1252 von den Franziskaner-Minoriten verwahrt.

6. Tag (03 05)
Einweihung des Marinedenkmals in MONTESILVANO

Der 3. Mai 2009 war der Höhepunkt unserer Delegationsreise:
Die Enthüllung und Einweihung des Marinedenkmals
im Zentrum der 46.000 Einwohner–Stadt
MONTESILVANO


Der Tag begann mit heftigem Gewitterregen und Hagel. Pünktlich um 1000 Uhr mit Beginn des Marsches der Kameradschaftsverbände und Abordnungen (auch die gespendete Feldküche wurde mitgeführt) zum Festplatz hörte der Regen auf und schlug in "Kaiserwetter" um. (Möglicherweise hatte unsere "Erzherzogin Ulrike" die Hand im Spiel.) Nach Antreten der Musikkapelle, der Ehrenposten, des Fahnenblocks und der Abordnungen wurden die Ehrengäste, darunter die österreichische Delegation, zu ihren Plätzen geleitet. Unter den Klängen der italienischen Nationalhymne wurde die Fahne gehisst.

Es folgten die Festansprachen:


In den Reden wurde auch die wechselvolle gemeinsame Geschichte sowie die jetzige Verbundenheit im Zeitalter der EU angesprochen. (Ohne das perfekte Italienisch unseres Präsidenten wäre die Kommunikation in dieser Form unmöglich oder zumindest sehr schwierig gewesen.)

Als Höhepunkt des Festaktes wurde schließlich das Marinedenkmal, ein Delphin in Bronze als Symbol des Meeres, enthüllt und geweiht. Mit dem Einholen der Fahne und dem „Abblasen“ endete die offizielle Feier.

Es folgte ein großartiges gemeinsames Mittagessen in unserem Grand Hotel Montesilvano, bei dem als besonderes Partnerschaftsgeschenk eine Kopie des „Delphins in Bronze“ (zunächst aber nur in Papierform) von Präsident Dr. Angelo JORI an Präsident Prof. DI Karl SKRIVANEK übergeben wurde. Die Originalkopie wird vom ÖMV an einem geeigneten Platz in Wien aufgestellt werden.

7. Tag (04 05)
PESCARA/ORTONA

Am Vormittag wurde die österreichische Delegation von einem Offizier der Guardia Costiera, der Küstenwache, abgeholt und zum Hafenkapitän von PESCARA, Capitano di Vascello Antonio BASILE, geleitet.
Wir erhielten eine Einweisung in die Aufgaben der Küstenwache und begaben uns anschließend an Bord von zwei Booten der Guardia Costiera. Das Auslaufen mit den Booten bei herrlichem Sonnenschein und die praxisbezogenen Erläuterungen der Schiffsführer und der Besatzungsmitglieder waren ein überaus interessantes Erlebnis.

Am späteren Nachmittag besichtigten wir noch die Stadt ORTONA mit der Basilika, in der die Gebeine des Apostels Thomas (San Tommaso Apostolo als Reliquie ausbewahrt werden.
Beim Stadtrundgang konnten wir im Rahmen des an diesem Tag gefeierten Stadtfestes ein bisschen echt italienische Jahrmarktatmosphäre beobachten.

8. Tag (05 05)
Abschied von MONTESILVANO – Heimreise

Pünktlich um 0730 Uhr standen Präsident Dr. JORI und einige italienische Kameraden mit ihren Privatfahrzeugen vor dem Hotel, um uns zu verabschieden und zum Bahnhof von PESCARA zu bringen. Abfahrt des Zuges um 0820 Uhr, Ankunft in WIEN-Süd um 2335 Uhr.

ZUSAMMENFASSUNG

VIRIBUS UNITIS

Johann Straka, Brigadier i.R.

"Mit Gulaschkanone nach Italien: Braunauer hilft Erdbebenopfern"
(Warte am Inn, Braunau; Donnerstag, 30. April 2009)

"Gulaschkanone kocht bereits in L’Aquila"
(Warte am Inn, Braunau; Donnerstag, 14. Mai 2009)